19 Februar 2012

Retrospektive: Pasewalk

Momentan bin ich sehr beschäftigt mit meiner Examensarbeit und komme nur zu anderen Dingen, wenn ich mich aktiv vom Arbeiten abhalte. Ans Bloggen denke ich zwar regelmäßig und halte gern auch mal Dinge fest mit dem Gedanken "Darüber kannst du was schreiben!", aber letzteres passiert irgendwie nie. Ich muss mich jetzt also langsam wieder heran arbeiten an die Gegenwart und das funktioniert erstmal über die Vergangenheit.
Zwischen Weihnachten und Neujahr bin ich mit einigen Freunden wieder nach Pasewalk zum weihnachtlichen Doppelturnier gefahren. Wie schon im Vorjahr stand der Spaß im Vordergrund und davon gab es auch reichlich. Nach dem letztjährigen Abenteuer mit einem gemieteten Neunsitzer, haben wir diesmal ein größeres Gefährt gebucht und sind mit der Bahn angereist. Schon auf der Fahrt wurde das Turniererlebnis standesgemäß mit dem ein oder anderen (ich hatte nur einen!) Cuba Libre zur Mittagszeit eingeläutet.


Die Reisezeit verging auch wie im Flug und am frühen Nachmittag standen wir wohlgelaunt am Pasewalker Bahnhof und wurden dort freudig in Empfang genommen.



In der Halle angekommen, wunderte ich mich nach meinem fixen Umziehen, was die Herren so lange trieben. Sie waren nämlich ewig nicht zu sehen. Erst ein Blick in die Herrenumkleide offenbarte, dass erstmal gegessen und - ganz wichtig - weiter getrunken werden musste. Eine gründliche Turniervorbereitung muss schon sein.




Nach einiger Zeit haben wir es dann sogar mal in die Halle und an die Tische zum Einspielen geschafft, bevor es gegen 17Uhr dann endlich mit einer ausgiebigen Begrüßung durch unseren Freund und Gastgeber Dietmar losging.


Das Turnier selbst hat natürlich wirklich Spaß gemacht, auch wenn mein Partner Piet und ich uns eigentlich mehr erhofft hatten als wir letztlich erreichen konnten. Es war wieder einmal amüsant bis erschütternd zu beobachten, wie schwierig es für manche Männer ist, gegen Frauen zu verlieren. Der ein oder andere hat, um diese "Schmach" zu umgehen, auch die Grenzen des Legalen gerne mal überschritten. In den ersten Minuten nach unserem entscheidenden Spiel haben wir uns natürlich sehr darüber geärgert. Aber die gute Stimmung kehrte bald wieder zurück und es gab ja auch noch die Spiele der anderen zu beobachten.


Gegen Mitternacht war dann das Turnier auch beendet und nach ausgiebigem Duschen und Umziehen und noch mehr Cuba Libre ging es dann ins Vereinsheim nach Papendorf, wo wir wieder übernachten durften. Die ein oder anderen haben auch etwas Ruhe gefunden, während manche von uns die Gunst der Stunde nutzten und die ganze Nacht lang plauderten, wenn man schon mal so viel Zeit miteinander hat. Am nächsten Morgen zuckelten wir dann zum Frühstück zu Dietmar.


Satt und müde fiel es uns gegen Mittag äußerst schwer, sein schönes Zuhause in Richtung Bahnhof verlassen zu müssen. Die Rückfahrt war wieder äußerst lustig und wir unterhielten nicht nur uns sondern auch die Hälfte des Abteils prächtig. Am Nachmittag trudelte ich dann wieder zu Hause ein und konnte nur noch ins Bett fallen. Am Abend wurde ich vom Herzblatt nochmal kurz zum Essen geweckt, um dann wieder ins Bett zu fallen.
Am darauffolgenden Freitag haben wir dann noch einige Vorbereitungen für Silvester getroffen, das dieses Jahr in sehr kleinem Kreis bei uns stattfand.
Wie schon im vergangenen Jahr bin ich pünktlich am 1.1. krank geworden, was für meine Examensarbeit natürlich alles andere als günstig war. Ich konnte als nicht schon am 3.1. wieder nach Greifswald fahren und musste erstmal noch in Strausberg das Bett hüten. Meine Eltern brachten mir aus dem Garten büschelweise Salbei, bis ich Salbeitee kaum noch sehen konnte.



Ab und an gönnte ich mir deshalb auch mal eine Tasse Chai, der nicht nur durch seinen guten Geschmack sondern auch die schmissigen Sprüche auf den Teebeuteln besticht.



Nach einer Woche konnte ich dann wieder nach Greifswald fahren, doch so richtig gesund war ich noch nicht wieder. Wegen einer normalen Erkältung gehe ich nun wirklich nie zum Arzt, aber als nach 10 Tagen auch noch meine Mandeln unangenehm angeschwollen waren und ich auf dem linken Ohr tagelang anhaltenden Druck verspürte, ließ es sich nicht vermeiden. Ich wurde für weitere 10 Tage krank geschrieben und musste eine Woche lang ein Antibiotikum in Form solcher monströsen Tabletten nehmen.


Meinem Hals ging es auch schon nach kurzer Zeit besser, aber mit dem Druck auf dem Ohr und damit verbundenem Hörverlust musste ich noch eine Weile kämpfen. Ich war sogar noch beim Ohrenarzt für einen Hör- und einen Drucktest. Aber dort war alles in Ordnung. Irgendwann verschwand der Druck auch ganz unspektakulär und ich konnte mich wieder ohne Einschränkungen meiner Abschlussarbeit widmen. Das tue ich nun auch seit Wochen. Zwar hat sich die konstante Arbeit noch nicht in horrenden  Zahlen geschriebener Seiten niedergeschlagen, aber ich bin guter Dinge. Anfang April ist mein Abgabetermin, bis dahin habe ich nur wenige Ressourcen für anderes zur Verfügung.
Anfang des Monats hat mich noch eine sehr traurige Nachricht ereilt, der Tod meiner Oma. Ich bedaure es sehr, dass sie so vieles in den nächsten Jahren nicht mehr miterleben kann. Doch ihr sich rapide verschlechternder Gesundheitszustand hat das nicht mehr zugelassen. Vergangene Woche haben wir sie dann beerdigt und den Tag im Kreis der Familie verbracht. Natürlich bin ich sehr, sehr traurig, aber im Moment habe ich einfach nicht genug Zeit, mir viele Gedanken zu machen. Ich bin froh, dass wir sie zu Weihnachten noch in einem den Umständen entsprechenden stabilen Zustand gesehen haben. Außerdem habe ich vor allem in meiner Schulzeit viel Zeit mit ihr verbracht und ganze Nachmittage lang mit ihr geplaudert. Daran werde ich immer gern zurückdenken.

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