18 August 2013 0 Kommentare

Rebranding

Der Countdown für meinen Abflug läuft. In nur etwas mehr als zwei Tagen verlege ich meinen Lebensmittelpunkt mal eben auf die Insel. Nun heißt es wirklich nicht mehr "Einmal Berlin - Greifswald, bitte!" und es ist Zeit für eine Anpassung. Aber wie die aussehen soll, weiß ich noch nicht. In guter alter "Kathi in West Sussex"-Manier ließe sich da natürlich etwas ähnliches fabrizieren. Ich werde noch mal eine Nacht drüber schlafen. Oder auch zwei.

Wie auch bei meinem letzten Auslandsaufenthalt, der allerdings bedeutend kürzer angelegt war, bin ich noch immer nicht aufgeregt. Dem sonnigen Gemüt, das man mir nachsagt, gerecht werdend, mache ich mir auch so gar keine Sorgen, ob ich gut klarkommen werde oder ähnliches. Ich setze da auf meine Anpassungsfähigkeit. Ich war schon einmal Au pair und ich glaube wirklich, dass das auch diesmal eine gute Erfahrung für mich wird. Ich werde natürlich die Augen offenhalten, ob ich aus meiner nun examinierten Profession dort auch etwas machen kann. Aber in erster Linie plane ich ein ruhiges Jahr in einer lieben Familie. Ich möchte mir diesmal noch einiges mehr ansehen als damals 2008. Zeit genug sollte sich in den elf Monaten ja finden lassen. Vielleicht sollte ich mir realistische Ziele setzen. Wie wäre es mit: 5 Primarks in 5 Städten "besuchen"? Kleiner Scherz. Etwas kultureller soll es schon aussehen. Ich freue mich schon ungemein auf meinen Theaterbesuch im Januar. Ich werde David Tennant sehen!!!! Das lässt mein kleines Nerd-Herz höherschlagen. Jetzt noch ein Stück mit Catherine Tate und ich wäre vollends glücklich.

12 August 2013 0 Kommentare

Mein ganz persönlicher Jahrestag

Vor einem Jahr wurde für mich alles blitzschnell auf den Kopf gestellt, doch rückblickend kann ich sagen, dass ich mich genauso blitzschnell darauf eingestellt habe. Jetzt schaue ich auf dieses Jahr zurück und bin noch immer fasziniert, was es mir gebracht hat.
In den letzten 12 Monaten habe ich enorm große Schritte nach vorne gemacht. Meine veränderte Situation hat ungeahnte Kräfte freigesetzt. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie ich diese letzten vier Hausarbeiten in so kurzer Zeit noch schreiben konnte, um zum Examen ab Februar zugelassen zu werden. Aber als es einfach klappen musste, da konnte ich es auch. An dem von mir gern zitierten Motto ist also doch etwas dran: Wird schon klappen, hat immer irgendwie geklappt.
Das habe ich natürlich mit einem Augenzwickern gesagt, denn am Ende hat es nur geklappt, weil ich die Zähne zusammengebissen und die ein oder andere Nacht lang durchgearbeitet habe. Als der Examensmarathon dann losging, war man wie in einem Laufrad. Die einzig mögliche Laufrichtung ist vorwärts, also läuft man. Und wenn man sich wie meine Lernpartner Verena und Nico und ich einigermaßen auf den Hosenboden setzt, Ruhe bewahrt und was tut, dann zahlt sich das auch aus. Nach all dem Hadern mit dem Verlauf meines Studiums und dann noch dieser Trennung hätte ich vor einem Jahr sicher nicht geglaubt, dass die darauffolgenden 12 Monate so viel Gutes bringen würden.
Emotional waren die ersten Monate natürlich uneben, aber das war wohl zu erwarten. Nichtsdestotrotz finde ich, dass ich dieser Umstellung in meinem Leben sehr gut entgegen getreten bin. Das verdanke ich größtenteils natürlich meinem unvergleichlichen sozialen Netz. Meine Eltern und meine Freunde haben mich so toll aufgefangen. Selbst wenn es mir deutlich schlechter gegangen wäre, hätte ich das mit ihrer Hilfe zweifellos bewältigen können. Doch so ging es mir ziemlich gut und ich hatte ja auch genug wichtige Dinge, die meiner vollen Aufmerksamkeit bedurften.
Ich habe in diesem vergangenen Jahr enorm viel über mich gelernt. Vor allem darüber, was ich aushalten kann, was ich leisten kann, was ich schultern kann. Ich will weder Erfolg noch Glücklichsein von irgendjemand anderem abhängig machen als mir selbst. Es ist nicht nur eine Phrase wenn man sagt, aus gescheiterten Beziehungen lernt man wertvolle Lektionen darüber, womit man eben nicht leben möchte. Mir klingt noch im Ohr, wie meine Freundin Manja in abgeklärtem Ton zu mir sagte: "Gut, dass wissen wir jetzt eben, was wir nicht wollen. Das ist auch viel wert." Da hat sie Recht, das ist viel Wert.
In nächster Zeit wird für mich das Augenmerk darauf liegen, mir Gedanken zu machen, wie ich mir ganz persönlich meine Zukunft vorstelle. Welche Eckpunkte sind mir so wichtig, dass ich in diesen Belangen keine Kompromisse machen möchte?
Ich habe mich natürlich (meist mit Freunden auf deren Nachfrage) mit der Frage beschäftigt, wie das Leben mit einem Partner bestenfalls aussehen sollte. Mehr als jedes Klischee wünsche ich mir nach der letzten Erfahrung wohl einen Partner, der mein bester Freund ist, denn Freunde sorgen sich umeinander. Sie streiten auch mal und das ist vollkommen ok, denn wer sich streitet, reibt sich aneinander und dadurch entwickelt man sich weiter. Ich wünsche mir jemanden, der mich fordert und fördert.
Ich bin in den letzten 12 Monaten der Person, die ich sein möchte, schon deutlich näher gekommen als in den ganzen Jahren davor. Aber ich bin noch lange nicht dort, wo ich mich langfristig sehe. In den nächsten 12 Monaten möchte ich natürlich entscheidende Schritte in diese Richtung machen.
Ab und an setze ich mich natürlich noch mit den Ereignissen von vor einem Jahr auseinander. Aber diese Momente werden weniger. Auf die Gefahr hin, dass es schnulzig klingt (ich surfe viel zu viel auf Pinterest), ich denke viel mehr daran, wie hell meine Freunde geleuchtet haben, als es dunkel war. Und das wiederum macht mich glücklich. Selbst wenn ich die Überreste einer gescheiterten siebenjährigen Beziehung mit mir herumtrage, das wird schon klappen. Hat immer irgendwie geklappt.



 
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