17 Dezember 2010 0 Kommentare

Weihnachtsferien

Nach einer kleinen Odyssee bin ich nun wieder in Strausberg und Greifswald wird mich erst nächstes Jahr wiedersehen. Die schlecht geräumten Wege und Straßen werde ich in den nächsten Tagen jedenfalls nicht vermissen. Am Bahnhof war nicht mal die Treppe geräumt. Darauf lag so viel Schnee, dass man sich stellenweise am Geländer hochziehen musste.
Am Bahnsteig angekommen hieß es warten, denn der Zug war natürlich zu spät. Witterungsbedingte Störungen sollte das noch die ganze Fahrt hindurch heißen. In Greifswald Süd waren es schon 15min Verspätung. Der Zug war natürlich sehr voll, denn alle wollen zu Weihnachten nach Hause und wir haben ja schon ab nächste Woche Montag frei. In der folgenden Stunde hat der Zug innerhalb MVs noch mehr Verspätung angesammelt. Was natürlich hauptsächlich daran lag, dass die Zugbegleiterin an jedem Bahnhof mit einem Hammer von Tür zu Tür gehen musste, um das Eis abzuschlagen. Hätte sie das nicht getan, dann wären irgendwann die Türen nicht mehr aufgegangen. Das kennen wir ja schon aus dem letzten Jahr. Einen Vorteil hat die Sache aber, denn merke: Wenn die Zugbegleiterin Eis abschlägt, hat sie keine Zeit, Fahrkarten zu verkaufen. So bin ich am Hauptbahnhof ausgestiegen und musste mir nur einen ABC Fahrschein kaufen. Allerdings war das auch schon abenteuerlich genug, denn der Bahnsteig war hemmungslos überfüllt und an den Automaten bildete sich eine Schlange. An dieser Stelle ist der Bahnsteig aber ohnehin zu schmal (wer hat das eigentlich so geplant???). Es gab also ein fröhliches Drängeln und Drücken. Nachdem ich einige Minuten mit meinem Handy rumgespielt hatte, fiel mir auf, dass gar keine Strausbergbahnen auf der Anzeige erschienen. Es kam nur eine S7 nach der anderen und eine war voller als die andere. Es hieß also hineinpressen und bis Lichtenberg durchhalten. Da ich offenbar irgendwie eine Strausbergbahn verpasst hatte, konnte ich noch fix in unseren Wüstenexpress flitzen. Das sollte sich als äußerst günstig erweisen. Denn die Bahn kam zu spät und verpasste den Anschluss an die Straßenbahn, in der ich dank des schnelleren Zuges saß.
Nach 5 1/2 Stunden hatte ich mich dann endlich nach Hause gekämpft und war auch äußerst froh, die Wohnung nicht mehr verlassen zu müssen. Das sind aber auch Schneemassen da draußen.
In den paar Tagen, die seit dem letzten Wochenende in Greifswald war, ist eigentlich nicht allzu viel passiert. Am Montagabend habe ich mit meiner Rhetorikreferatspartnerin Franzi Glühwein getrunken und schön geschnattert. Am Dienstag hab ich den Nachmittag mit Eva verbracht und am Mittwoch nach dem Sport war ich noch mit Lilly und Britta auf dem Weihnachtsmarkt. Oder zumindest auf dieser kläglichen Ansammlung von Buden, die sich Greifswalder Weihnachtsmarkt nennen dürfen. Eigentlich haben wir uns nur den Bauch vollgeschlagen und die beiden sind einmal Autoscooter gefahren. Dann trieb uns die Kälte auch schon nach Hause.
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Am Donnerstag war ich dann mit Nadja Mittag essen und nachmittags mit meinem Lieblingsmitbewohner Thomas im Kino. Wir haben uns den neuen Narnia - Teil angesehen. Leider hab ich die Bücher noch nicht so weit gelesen. Das muss ich unbedingt nachholen. Seit der Zugfahrt heute bin ich auch schon dabei. Diesmal haben Peter und Susan nicht an der Haupthandlung teilgenommen. Vielleicht erschien dieser Teil deshalb etwas weniger dynamisch als seine beiden Vorgänger. Aber da ich die Narnia - Reihe im gesamten ohnehin mag, kommt auch dieser Film in meiner Bewertung gut weg. Zeitverschwendung war es keinesfalls und die Tiere sind klasse animiert.

Letztes Wochenende stand ja die Ausrichtung der Berliner Einzelmeisterschaften der Jugend auf dem Programm. Dieses von der Turnierleitung her recht leicht auszurichtende Turnier haben wir auch gut über die Bühne gebracht. Es hat Spaß gemacht wie immer, wie die Bilder beweisen können.

Conny macht Unsinn mit Daniel an der Turnierleitung.

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Daniel und ich sind bester Laune.

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Alle tun als ob sie arbeiten.

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Beim Einspielen haben wir dann mal die Füchsemädels zusammen geholt.


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Insgesamt haben unsere Füchse 2 Titel, 2 Silbermedaillen und 2 Bronzemedaillen gewonnen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Durch recht viele Hände ließ sich auch am Sonntag der Abbau schnell gestalten, sodass wir noch einen vollständigen Abend bei Conny und Daniel in der WG verbringen konnten. Allerdings waren wir ziemlich erschlagen und haben nur ferngesehen und ein bisschen gewürfelt. Wobei ich zwischenzeitlich so unglaubliches Würfelpech hatte, dass das schon nicht mehr Zufall gewesen sein kann. Da muss es eine Störung in der Entropie gegeben haben.

Am Montagmorgen hat der neue IKEA in Berlin-Lichtenberg eröffnet und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Zumindest lautete so der Plan am Vorabend. Köppi war hochmotiviert und wollte gleich um 8:30Uhr pünktlich zur Öffnung der Pforten vor Ort sein.
Nun, das hat nicht ganz so geklappt. Aber kurz nach 10Uhr haben wir uns dann doch zu dritt auf den Weg gemacht.

 Erst haben wir, wie üblich, lecker gegessen.

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und dann sind wir noch ein bisschen rumgeschlendert, um am Ende natürlich Dinge zu kaufen, deren Erwerb wir doch eigentlich gar nicht geplant hatten. Aber das kann ja grundsätzlich nie schaden.

Nun sind es noch 7 Tage bis Heiligabend. Mit meiner Geschenkeliste hänge ich hemmungslos hinterher. Zum Glück habe ich noch ein bisschen Zeit. Morgen werde ich nach Berlin reinfahren und sehen, was sich dort im vorweihnachtlichen Gewusel noch so erstehen lässt. Am Montag habe ich einen Friseurtermin, am Dienstag soll ich meine Oma aus Thüringen abholen und spätestens Donnerstag müssen wir uns schon bei meinen Eltern einfinden, um den Baum zu schmücken und noch allerlei andere Vorbereitungen zu treffen.
So langsam komme ich in Weihnachtsstimmung!

Merry Christmas everyone!
10 Dezember 2010 0 Kommentare

Vorweihnachtszeit

Völlih unerwartet naht das Ende des Jahres und der Vorweihnachtszeit kann sich niemand erwehren. Aber wer sollte das auch schon wollen?
In Greifswald hat es schon ordentlich geschneit und mein Fahrrad wurde zum Überwintern in den Keller gebracht. Bis zum Frühling werde ich wohl den Bus nehmen. Radfahren bei Schnee und Eisglätte ist einfach nicht mein Ding. Mit einem Adrenalinspiegel in konstantem Alarmzustand kann ich einfach nicht in Ruhe zur Uni fahren.
Schließlich sah es zwischenzeitlich so aus in Greifswald:

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In Strausberg und Rehfelde sieht es natürlich nicht wesentlich anders aus. So sieht es aus, wenn man nach einer Geburtstagsfeier den Balkontisch wieder auf den Balkon stellt und vergisst, die Tischdecke wieder abzumachen.

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Meine Eltern haben an der Regenrinne am Kellereingang eine Kette, an der das Regenwasser in die Erde läuft. Bei winterlichen Temperaturen sieht das auch gerne mal so aus:

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Zum Glück wird drinnen immer der Kamin angeheizt und auf dem Sofa machen wir es uns dann gern mal gemütlich, wenn Kami nicht den ganzen Platz einnimmt.

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Beim letzten Einkauf mit meinen Eltern habe ich mich köstlich amüsiert, welches Futter meine Mama ihm als Snack kauft. Offenbar ist auch auf Katzenfutterpackungen das Wort Senior verpönt.

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Die letzten Wochen in der Uni waren eher unspektakulär bzw. ich habe mich nicht allzu oft angehalten gefühlt, die Veranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht mehr als nötig zu besuchen. Mittlerweile ist auch nur noch eine Woche Vorlesungsbetrieb in diesem Kalenderjahr übrig und die ist laut Terminkalender in meinem schlauen Handy schon ziemlich vollgepackt mit vorweihnachtlichen Aktivitäten.
Dieses verkümmerte Häufchen von Buden und Fahrgeschäften, das sich auf dem Greifswalder Marktplatz angesiedelt hat und traurigerweise Weihnachtsmarkt nennt, habe ich natürlich auch schon besucht. Allerdings aus unweihnachtlicher Motivation heraus.

04.12.2010

In Dichtungslesen (oder heißt es Dichtungssprechen?) mussten wir eine Shakespeareszene spielen und das ist bekanntlich absolut nicht mein Ding. Im Gegenteil, solche Aufgaben versetzen mich schier in Panik. Schauspielern gehört so absolut nicht so meinem künstlerischen Repertoire, das ohnehin so dünn ist, dass es sich eigentlich nicht Repertoire nennen darf. Anlässlich dieser Qual habe ich mit meiner Partnerin Franzi vor der Veranstaltung (die ohnehin sehr spät von 19-21.30Uhr stattfand) Glühwein getrunken, um das Grauen besser ertragen zu können. Wir haben die Szene dann auch irgendwie über die sprichwörtliche Bühne bekommen. Ich finde, Franzi hat das auch sehr schön gemacht. Nur mir scheint das Theatergen nie gegeben worden zu sein., was durchaus kein Verlust für die Welt ist.
Meine weihnachtlichen Aktivitäten beschränken sich abgesehen von diesem Weihnachtsmarktbesuch bisher auf das Plätzchenbacken mit Britta und Lilly aus meinen Sportkursen.
Bei Penny gab es eine tolle Hello Kitty Keksdose mit Backmischung für Hello Kitty Kekse darin. Daran konnte ich einfach nicht vorbeigehen.

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Die Plätzchen sahen dann nicht nur herrlich künstlich aus, sondern schmeckten auch so. Aber immerhin habe ich jetzt Hello Kitty Förmchen und die Keksdose. Zum Glück haben wir ja noch normale Plätzchen gebacken.

Britta bei der Verkostung der ersten Exemplare:


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Die Arbeit in Nahaufnahme:

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und nun mit Blick auf die Protagonisten:

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Ein Blick auf das Blech vor der Sauna:


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und danach:



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Wenigstens hübsch waren die quietschbunten Kekse.

In der kommenden Woche bin ich noch zu so einigen weihnachtslichen Feierlichkeiten eingeladen. Unter anderem Plätzchen backen und Glühwein und noch ein Weihnachtsmarktbesuch stehen an.
Meinen letzten Post habe ich wie darin auch erwähnt in der neuen Coffeebar unserer Mensa geschrieben und darin auch Bilder von selbiger versprochen. Mein Blick von einem der PC-Arbeitsplätze bietet dieses Bild:

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Es ist wirklich sehr hübsch und gemütlich und überhaupt kein Vergleich zu der Caféteria vor dem Umbau. Ins Grüne (so heißt unsere Coffeebar mit ausschließlich fair gehandeltem Kaffee) werde ich nun wohl öfter gehen.

Doch bevor Greifswald mich wieder hat, steht an diesem Wochenende noch die Berliner Meisterschaft der Jugend an, die wir Reinickendorfer Füchse ausrichten. Ich mache einmal mehr mit Christian, der nun endlich Platzhirsch im Revier ist, die Turnierleitung. Ich freue mich auch total darauf, denn das verspricht eine Menge Spaß. Außerdem sehe ich dann auch meinen Lieblingsspieler von der Eastside mal wieder.  Marcus hat zwar bei der Auslosung eine schwere Gruppe erwischt, aber vielleicht ist ja morgen genau sein Tag.
Da ich zum Aufbauen schon um 10Uhr in der Halle sein muss, ist es jetzt auch höchste Zeit, ins Bett zu gehen. Anstrengend werden diese Veranstaltungen schließlich immer.






24 November 2010 0 Kommentare

"Ich bin ich und ihr seid ihr"

Es ist schon wieder viel zu lange her, seit ich das letzte Mal gebloggt habe. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, während des Semesters mehr Zeit dafür zu finden.
Aber jetzt habe ich ein paar Minuten Zeit, um ein kleines Update zu liefern.
Ich sitze in der schönen neuen Coffeebar in unserer Mensa und habe noch Zeit bis zu  meinen Sportkursen. Bei Gelegenheit poste ich Bilder von hier, denn es ist wirklich schön geworden und kein Vergleich zur Cafeteria vorher.
Der Titel dieses Posts geht auf den gestrigen Tag zurück. Ich hatte einmal mehr eine Sitzung Rhetorik und es war Zeit, Reden zu halten. Das feste Schema dafür hatten wir in der letzten Sitzung erarbeitet. Da ich mit einer Partnerin aber ein Referat gehalten habe, konnten wir uns vom Halten der Rede quasi freikaufen. Darüber war ich mehr als glücklich. Jedenfalls musste am Anfang jeder Rede klargestellt werden, in welchem Verhältnis der Redner zu uns Zuhörern steht. In den meisten Fällen blieben wir alle wie angeraten in unseren normalen Rollen. Daher der am Ende schon recht nervige Spruch "ich bin ich und ihr seid ihr". Die Reden waren durchwachsen. Manche sehr schön und gut strukturiert wie sie sein sollten und andere trafen das eher nicht. Aber da will ich mich nicht weit aus dem Fenster lehnen, schließlich musste ich diese Aufgabe nicht machen. Allerdings haben wir ja jemanden im Kurs, der zu allem und jeden eine sehr subjektive Meinung hat. D.'s Kommentare beginnen so gut wie immer mit "für mich" oder "ich sehe das ja immer als Problem, dass/wenn". Fast der gesamte Kurs kann schon nicht mehr hören, was er zu sagen hat. Er schafft es sogar, auf eine Ja/Nein-Frage eine ausschweifende Antwort zu geben und zu erläutern, wie sehr er sich durch theoretische Grundlagen immer in ein festes Schema gepresst fühlt, das ihm doch gar nicht gefällt. Mittlerweile rollt der stets neben ihm sitzende Kommilitone schon immer sehr auffällig mit den Augen. Wahrscheinlich will er sichergehen, dass wir anderen alle verstehen, dass er sich von D. distanziert.
Nachdem wir gestern alle Reden gehört und eine kurze Pause gemacht haben, sollten wir zum nächsten großen thematischen Punkt des Tages kommen. Dafür sollten wir einen Text querlesen, uns mit den 10 Regeln der Argumentation vertraut machen und Arbeitsblätter ausgedruckt mitbringen, um sie im Seminar bearbeiten zu können. Das ist ein Kurs mit 10 Teilnehmern. Ich sehe mich also immer absolut genötigt, die Hausaufgaben zu erledigen,denn bei so einer kleinen Gruppe fällt es sofort auf, wenn man etwas nicht gemacht hat. Das sehen aber offenbar nicht alle so. Nach der Pause waren wir gestern dann noch zu siebt und als der Dozent fragte, wer den Text gelesen und die Arbeitsblätter beihabe. Das war leider nur ich. Es folgte eine Sturm von Erklärungen und Ausreden. Für mich stand fest: Wenn ich faules Stück als einzige die Hausaufgaben gemacht habe, dann muss die Apokalypse kurz bevor stehen. Das ist wirklich nicht normal. Der Dozent war natürlich verärgert und als Konsequenz hat er das Seminar an dieser Stelle abgebrochen. Wir müssen also beim nächsten Termin, der eigentlich der letzte wäre, den Stoff von gestern nachholen und dann noch einen neuen Termin finden, um die letzte Sitzung abzuhalten. Das ist wirklich ärgerlich. Man sollte wirklich nur querlesen und ich habe das auch erst am Abend vorher gemacht. Aber da konnten die anderen wohl nicht, weil sie alle noch fix ihre Reden schreiben mussten. Wie auch immer, im Januar muss also noch ein Termin gefunden werden.
Im zweiten Teil des Rhetorikseminars müssen wir uns  mit Dichtungslesen beschäftigen. Die letzten Veranstaltungen zu Epik, Lyrik und Balladen waren eigentlich ganz gut. In der Balladensitzung hat D. gefehlt, das war natürlich super. Sogar die Dozentin findet es unmöglich, wie er sich aufführt. Das hat sie uns ganz offen gesagt. Beim nächsten Mal geht es um Dramatik und wir müssen eine Szene aus einem Shakespearestück vorspielen. Das wird wahrscheinlich mein persönlicher Albtraum. Ich finde schauspielern so furchtbar. Wenigstens haben wir eine ganz gute Szene abbekommen aus der Komödie Twelfth Night. Zur Auswahl standen sonst noch eine Szene aus Romeo&Juliet und Monologe aus Hamlet und dem Midsummer Night's Dream. Das wären jetzt wirklich nicht meine Favoriten gewesen. Allerdings müssen wir den kompletten Text auswendig lernen. Das wird ein Spaß.
Es ist jetzt Zeit, mich auf den Weg zu meinen Sportkursen zu machen. Ab in den Schneeregen.....
19 Oktober 2010 0 Kommentare

Oh boy, I'm bored...

Das Semester hat wieder begonnen. Mit all der Tragik, die ein Wintersemester so mit sich bringt. Der Greifswalder Himmel ist zwar häufig klar, unter selbigem ist es allerdings spätestens ab dieser Woche hundekalt. Die Stadt ist wieder prall gefüllt und die Ruhe der vorlesungsfreien Zeit ist schlagartig vorbei. Schlimmstes Symptom des angebrochenen Wintersemesters ist die Vielzahl an Erstsemestern, die es nach Greifswald verschlagen hat. Stellenweise kommt man sich vor wie die Auskunft, wenn man sogar am Geldautomaten nach wichtigen Anlaufpunkten studentischen Lebens wie dem Copyshop gefragt wird. In einem universitären Gebäude verkommt man als buchstäblich älteres Semester schon mal zum Schülerlotsen. Vergangenen Dienstag wartete ich mit einigen Kommilitonen auf unseren Rhetorikkurs und durch unsere strategisch recht günstige Position vor dem Raum wurden wir von jedem Passanten befragt, als wären wir wie damals in oranger Signalweste mit Kelle und Kappe an der Kreuzung vor der Grundschule postiert. Manche waren noch höflich und haben in angemessenen und vor allem ganzen Sätzen den Ort ihrer Veranstaltung erfragt. Andere haben nur noch Brocken wie "Einführung in Textanalyse?" in den Raum geworfen.
Dank unserer fortgeschrittenen Semesterzahl müssen wir aber zum Glück keine Veranstaltungen mehr besuchen, in die sich die Massen von Erstsemestern verirren. Wir betreten die Räume und stellen fest: "Ach Mensch, C. ist auch noch da. War der nicht ein noch höheres Semester als ich? Wie beruhigend, dass der auch noch keinen Abschluss gemacht hat."
Abgesehen davon plätschern unsere paar Seminare so vor sich hin. Die übereifrigen Kommilitonen finden sich überall und gehen einem mit ihrem Pausengequatsche meist noch mehr auf die Nerven als mit ihren Wortmeldungen im Seminar. Wen interessiert es denn, ob Dozentin XX schon Feierabend hat und letztens den ganzen Fahrradkorb voller Lavendel hatte?!
Die üblichen Verdächtigen werden von jedem Dozenten schon mit Namen angesprochen und gern dazu befragt, ob sie sich an dieses und jenes Thema aus dem Seminar Sowieso noch erinnern können. Herr H. und Herr S. treten ohnehin immer im Doppelpack der Selbstüberschätzung auf. Den Speichelleckerbonus gibt's gratis oben drauf. Nur blöd, wenn die flachen Witze selten gut ankommen.
Bisher klingt das hier nach einem recht zynischen Abriss der ersten Tage im neuen Semester. Aber diese Abscheulichkeiten gehören ja hier zum Tagesgeschäft. Es gibt ja immer noch das Seminar am Donnerstag mit den Freundinnen, das deutlich mehr Spaß machen wird. Oder auch das Shakespeareseminar mit der lockeren Dozentin, die man seit Jahren schätzt.
Außerdem bleibt uns ja noch Paris oder eben dieses kleine Flackern, die vorsichtige Idee des Lichts am Ende des studentischen Tunnels.
14 September 2010 0 Kommentare

Zwischen den Semestern

Eeeeeeeeeeeewig ist es her, seit ich das letzte mal gebloggt habe. Asche auf mein Haupt. Ich wurde deshalb ja auch schon angezählt. Aber ich habe in den Ferien irgendwie nicht so viel bloggenswertes erlebt, befürchte ich.
Falls mir doch noch was rekapitulierenswert erscheint, kann ich das ja nachholen. Bis dahin kann ich nur mit spärlichen Fotos und meiner Lektüreliste dienen.
Während des Augusts war Tim auch zu Hause und wir hatten mal wieder etwas Zeit für einander. Das war natürlich sehr schön und eine willkommene Abwechslung zu unserer sonst eher spärlichen Zeit miteinander. Nachdem Tim seine Abschlussarbeit abgegeben hat, hat er sich ganz fleißig in der Küche betätigt. Ich habe wirklich einige Wochen lang nichts gekocht. Das war so super. Tim hat vieles ausprobiert. Mein absoluter Favorit dabei war das überbackene Paprikagemüse aus einem der Tim-Mälzer-Hefte. Auch spitze waren die Scones, die Tim selbst gebacken hat.

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Dazu gab es auch einen super leckeren Dip. Meine Eltern kamen da genauso ins Schwärmen wie ich.
Außerdem hat er noch kleine Schokoküchlein mit flüssigem Kern gebacken, die sich nur zugern an unsere Hüften geschmiegt haben.

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Zum Frühstück gab es öfter mal Pancakes mit Bananen drin. Kulinarisch konnte ich mich wirklich absolut nicht beschweren.
Anfang September hat Tim als letzten Akt seines Studiums seine Arbeit verteidigt und ist jetzt ein Bachelor of Science mit hervorragendem Durchschnitt. Ich bin natürlich stolz wie Oskar.
In den letzten Wochen habe ich natürlich auch wieder ein bisschen was gelesen.
In der House of Night Serie bin ich bis zum 7.Teil vorgedrungen, der zur Zeit auf meinem Nachttisch liegt und gelesen wird.

 HOUSEOFKNIGHTBOOKS

Stieg Larssons Verdammnis habe ich auch zu Ende gelesen und mir den letzten Teil der Trilogie natürlich schon gekauft. Der ist als nächstes dran.

 Verdammnis

Aus der Immortals Series habe ich den vierten Teil, Dark Flame, gelesen.

 Dark Flame

Im fünften soll die ganze Serie ihr Ende finden. Da bin ich ja mal gespannt. Dieser Teil war gar nicht so schlecht. Es hat immer noch kein Twilight oder Harry Potter Potenzial, aber es ist ganz nett zu lesen.
Als ich vor einiger Zeit mal bei meinen Eltern war, hat ein Maulwurf sein Unwesen im Garten getrieben. Dabei ist dieses niedliche Bild entstanden.

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Kami ist die ganze Zeit um diese Stelle herumgeschlichen, bis dann tatsächlich ein kleiner Hügel emporgeschaufelt wurde.
Meine Eltern sind gerade im Urlaub auf Mallorca und haben mir gestern diese Bild ihrer beneidenswerten Urlaubslandschaft geschickt.

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Allerdings finde ich, dass mein Badewasser mit Grapefruitbadezusatz letztens fast genauso gut aussah.

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Letzte Woche hat auch für mich die Saison wieder begonnen. Ich habe zwei Spiele (eins in der Bezirksliga, in der wir leider immer noch spielen müssen, und eins als Ersatz in der Verbandsliga) gemacht und eher mäßig gespielt. Da kam einiges zusammen, aber in den nächsten Einsätzen läuft es hoffentlich besser. Anfang Oktober werde ich wohl wieder mal ein Spiel mitspielen können.
Momentan hüte ich Haus, Hof und Katze bei meinen Eltern und kümmer mich um meine Oma, die nach zwei Operationen heute wieder aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen ist. Am Wochenende wird es mich dann erstmal wieder nach Greifswald verschlagen, denn es ist noch einiges zu tun.
21 Juli 2010 0 Kommentare

Von Sumpfbiebern und sonstigem Getier

Seit einigen Wochen schon hatten meine Sportkursmiezen und ich geplant, dem Greifswalder Tierpark einen Besuch abzustatten. Heute hat es endlich geklappt und es schien ein perfekter Tag dafür zu sein. Britta, Hannah und ich hatten mehr oder minder frei. Lernen zählt ja irgendwie nicht so als offizielle Betätigung. Lilly, das arme Ding, hat natürlich den Tag im  Labor bei einem ihrer unzähligen Praktika verbracht. Die Biochemiker haben es aber auch nicht leicht.
Die eine etwas mehr, die andere etwas weniger geschafft fanden wir uns also gegen 16Uhr an der Pforte des Tierparks ein. 3,60€ leichter (3,00€ Eintritt, 0,60€ Huftierfutter) betraten wir frohen Mutes das Gelände. Das Wetter war wirklich super für so einen Tag mit Tieren. Sonnig, aber nicht zu heiß und im Schatten ohnehin sehr angenehm. Die Stimmung war super, die Albernheit schon von Anfang an in Höchstform und wir machten uns auf den Weg.
Die Route startete bei den Sumpfbiebern und schon hier gab es viel zu sehen.

Einige Sumpfbieber fraßen genüsslich.

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Andere wiederum dösten entspannt im Schatten.


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Und wieder andere zankten sich beharrlich. Worum es dabei ging, ist uns nicht wirklich klargeworden.

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Wir haben diesem Schauspiel einige Minuten beigewohnt, da es auch lautmalerisch von den zwei Protagonisten sehr schön dargestellt wurde. Es wurde allerdings zunehmend deutlich, dass dieser Konflikt so schnell kein Ende finden würde und deshalb setzten wir unsere Reise fort.
Während Hannah und Lilly es einigermaßen schafften, ein Selbstporträt zu schießen, erreichten wir die Huftiere.

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Mein am Eingang erstandenes Huftierfutter konnte zum Einsatz kommen. Vorher allerdings ganz wichtig: Nicht die Pferde füttern! Die armen bekommen sonst Bauchweh und das wollen wir nicht. Wir beschränken uns also auf jene Huftiere, die keine Pferde sind.
Es fand sich auch schnell der erste Kandidat.

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Dieses Exemplar war äußerst gierig und ebenso gewitzt. Seinen kunstvoll geschwungenen Kopfschmuck setzte es erfolgreich beim Kampf um den besten Futterplatz (vor meiner Futtertüte) ein.

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Darüber hinaus profitierte es schlichtweg von der Faulheit der anderen, die träge irgendwo anders herumlagen und sich erst später dazugesellten.

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Hier ist eins der wagemutigen Mithuftiere, das sich nach einigem Tütenrascheln auch an den Zaun trollte.

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Nur um kurze Zeit später mit wesentlich zu wenig leckerem Huftierfutter sogleich in einen Kampf um selbiges verwickelt zu werden.

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Da war richtig was los bei den Huftieren. Am Ende drängelte man sich sogar noch am Zaun. Aber wir erinnern uns daran, kein Futter für die Pferde!



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Weiter ging es zum richtigen Streichelzoo, in dem sich naturgemäß die richtig gierigen, kleinen Ziegen finden lassen, die alles anknabbern, was in ihre Nähe kommt.

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Wenn es hart auf hart kommt (als ob es das in einem Streichelzoo für diese kleinen, verwöhnten Zicklein jemals käme), dann steigen diese Biester auch über die am Boden liegenden Kinderkörper, die ein lebenslanges Trauma als Geschenk mit nach Hause nehmen dürfen.
Wir wollten auf der sicheren Seite bleiben und haben uns selbstredend nicht in das Gehege gewagt. Seien wir doch mal ehrlich, Traumata haben wir schon genug. Wir studieren schließlich.
Aber Hannah hat sich ganz nah herangewagt.

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Trotz dieser gefährlichen Lage konnte sie die Reise danach wohlbehalten mit uns fortsetzen.


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Die Huftierpromenade hielt noch weitere Exemplare für uns bereit. Von diesem Alpaka hier haben wir uns allerdings getrost ferngehalten. Wir waren uns einig. "Die spucken, die Jungs, oder?"


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An die Esel haben wir uns dann doch eher herangetraut und dieses Wagnis auch unbeschadet überstanden.

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Auf dem Weg von Station zu Station hält der Tierpark natürlich auch immer etwas zum Lernen und Erfahren für die Entdecker unter den Besuchern bereit. Es steht außer Frage, dass unsere Naturwissenschaftlerin allen Dingen auf den Grund gehen musste. Da wurde gekurbelt, bis der Strudel auch den Boden erreichte.

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Was dieses Steinpendel nun wirklich zeigen sollte, ist nicht ganz klar geworden. Allerdings ließ Hannah verlauten: "Oh ja, das gefällt der Muddi."

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Nicht nur physikalisches galt es zu lernen. Auch das Leben der Honigbiene wurde uns erfahrbar gemacht.

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Über diese kleinen Bienchen habe ich vor kurzem erst eine Reportage gesehen, aus der hervorging, wie wichtig die Honigbienen für uns sind. Merke: Ohne Bienen, kein Obst!
Weiter ging es vorbei an den gefährlichen Präriehunden.

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Ein einzelner mag ungefährlich anmuten, aber im Rudel sind sie brandgefährlich.

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Den Erdmännchen war es wahrscheinlich deutlich zu warm. Nur der eine obligatorische Fernmelder musste sichtbar Stellung halten.

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Auch die Waschbären übten sich in Faulheit und lümmelten an beschaulichen Plätzchen herum.

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Auf unserem Rundgang haben wir auch den einen freilebenden Sumpfbieber entdeckt, den uns ein Schild am Sumpfbieberheim schon vorgestellt hatte. Wie dort erbeten, überhäuften wir ihn mit Aufmerksamkeit und vielleicht kommt es im Bild nicht so heraus, aber er genoss das Spiel mit der Kamera.

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Auch die weniger exotischen Tiere finden im Greifswalder Tierpark ein Heim. Lilly guckt zwar nicht allzu glücklich, doch die Hoppelhasen sind es allemal.

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Frei wie ein Vogel waren die Pfauen samt Nachwuchs unterwegs.

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Dieser hier bewachte sogar zuverlässig das Gehege der zahmen Sumpfbieber.

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Unter Aufsicht eines Pflegers soll man die zahmen Sumpfbieberfreunde wohl auch streicheln dürfen. Leider war keine Aufseher in Sicht.

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Unter fröhlichem Gequieke erquickten sich unzählige Meerschweinchen an ihrem reichhaltigen Buffet. An dieser Stelle erinnere ich mich liebevoll und wehmütig an mein Meerschwein Zazu zurück.

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Durch einen reißenden Strom getrennt und doch in erfahrbarer Nähe konnten wir Wasserschweine im Gemeinschaftsgehege mit den Straußen entdecken.

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Unser Rundgang endete, wo er begonnen hatte, nämlich bei den Sumpfbiebern. Wir mussten erstaunt feststellen, dass die zwei Streithähne vom Anfang immer noch zankten. Jetzt taten sie das allerdings in der Bieberbehausung in einer der Schlafkojen. Kommen dort etwa die kleinen Babysumpfbieber her, die in ihrer zuckersüßen Anmut am Grünzeug nagten?

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Unser Tierparkbesuch war wirklich super und wir krönten ihn natürlich noch mit einem Abstecher ins Eiscafé am Fischmarkt.
Im Anschluss haben wir uns voneinander vorerst in die Semesterferien verabschiedet. Ich hoffe, ich sehe die drei Grazien auch im nächsten Semester wieder in einem meiner Sportkurse wieder. Was wäre ich denn ohne meine Stammkundschaft?
 
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