16 Dezember 2012 2 Kommentare

Vorweihnachtszeit

Die Zeit rast. Heute ist schon der 3. Advent und es ist noch so viel zu tun bis zum Ende des Jahres. An der Weihnachtsgeschenkefront ist es durchwachsen. Was schenkt man denn Omas?! Ich bin ein bisschen ratlos. Aber ich werde diese Woche noch einmal die Geschäfte unsicher machen müssen.
Die wirklich besinnliche Zeit ist bei uns in der WG noch nicht eingezogen. Allerdings lässt unser stimmungsvolles Ambiente auch ein bisschen zu wünschen übrig. Dafür können wir mit tonnenweise Süßigkeiten aufwarten, die wir aus Paketen unserer Familien zusammentragen konnten.
Mein Nikolauspaket war auch wirklich sehr schön und mit leckeren Sachen gefüllt.





Der portable Miniadventskranz ist so niedlich und auch der Bücherstempel ist so hübsch! Zu allererst habe ich mich über die Lakritze hergemacht. Das war eine willkommene Abwechslung zu Lebkuchen und all den anderen weihnachtstypischen Sachen, die sich bis dahin bei uns stapelten.
Auch mein Weihnachtskalender ist sehr schön dieses Jahr. Hinter jedem Türchen verbirgt sich nicht nur Schokolade, sondern auch ein Foto. Da waren schon niedliche Bilder dabei und ich bin gespannt, was noch so kommt.


Bis ich am 21. dann nach Hause fahren werde, muss noch einiges erledigt werden. Ich habe noch zwei Seminare, muss noch eine Hausarbeit fertig schreiben, die restlichen Geschenke besorgen, zwei Kolloquien besuchen und meine letzten Sportkurse für dieses Jahr geben. Das wird also eine vollgepackte Woche. 
01 Dezember 2012 0 Kommentare

Das lyrische Ich


Seit meinem letzten Post geht es mir deutlich besser. Vielleicht habe ich es gebraucht, diese Dinge explizit zu machen. Denn seit sie aus meinem Kopf über die Tastatur geflossen sind, fühlen sie sich abgeschlossen an. Von der Traurigkeit des letzten Eintrags und vor allem den Tagen, die ihm vorausgingen, ist nichts mehr übrig. Über diesen fühlbaren Fortschritt bin ich natürlich unfassbar froh, denn wer ist schon gern unglücklich?!
Etwas weniger häufig aber trotzdem immer noch präsent sind die Gedanken darüber, was diese Beziehung der letzten sieben Jahre denn nun eigentlich war. Sie war definitiv deutlich weniger als das, für was ich sie hielt. Ich war zweifellos nicht die beste Version von mir selbst und vor allem nicht immer die glücklichste. Ich habe viel zurückgesteckt und meine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund rücken lassen. Natürlich liegt es mir auch, mich um andere zu kümmern. Die Schwierigkeiten der anderen zu lösen, ist schließlich auch immer viel einfacher als sich seinen eigenen Dämonen zu stellen. Ich hätte mir für die schwierigen Zeiten einen Partner gewünscht, der mir dabei hilft, meine eigenen Schwierigkeiten anzugehen, denn am Ende des Tages bekomme ich es nicht über die Lippen, selbst um Hilfe zu bitten. Dass der Wunsch nach einem solchen Partner kein überzogenes Anspruchsdenken ist, zeigt mir die Unterstützung meiner Freunde. Als ich "Danke für eure Hilfe" sagte, bekam ich ein "Keine Ursache. Du bist immer für uns da und jetzt sind wir mal für dich da." Also gibt es Menschen in meinem Leben, die ganz deutlich sehen, wer ich bin und was ich tue. Offenbar hat in den letzten Jahren schlichtweg nur ein Einziger genau das nicht gesehen. Wahrscheinlich hat Kleines Solo von Erich Kästner auch deshalb einen Nerv getroffen, als ich es heute gelesen habe.

Kleines Solo

Einsam bist du sehr alleine.
Aus der Wanduhr tropft die Zeit.
Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.
Träumst von Liebe. Glaubst an keine.
Kennst das Leben. Weißt Bescheid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Wünsche gehen auf die Freite.
Glück ist ein verhexter Ort.
Kommt dir nahe. Weicht zur Seite.
Sucht vor Suchenden das Weite.
Ist nie hier. Ist immer dort.
Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.
Sehnsucht krallt sich in dein Kleid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Schenkst dich hin. Mit Haut und Haaren.
Magst nicht bleiben, wer du bist.
Liebe treibt die Welt zu Paaren.
Wirst getrieben. Mußt erfahren,
daß es nicht die Liebe ist ...
Bist sogar im Kuß alleine.
Aus der Wanduhr tropft die Zeit.
Gehst ans Fenster. Starrst auf Steine.
Brauchtest Liebe. Findest keine.
Träumst vom Glück. Und lebst im Leid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Erich Kästner

Die Kunst, ob nun in Wort oder Bild, spricht uns wohl nur in unseren emotionalen Extremsituationen von überschäumender Freude oder Traurigkeit bis zur Deckungsgleichheit an. Deshalb ist es, denke ich, ein gutes Zeichen, dass mir die einzelnen Bilder stellenweise zu überzogen sind, als mich vorbehaltlos mit ihnen zu identifizieren. Doch der Grundgedanke bleibt erhalten. In der Beziehung der vergangenen sieben Jahre war ich zweifellos zu zweit allein.
19 November 2012 0 Kommentare

Rational

Ich sitze immer wieder vor dem Rechner und überlege, was in einem nächsten Post stehen soll. Zeit dafür ist es schon lange. Aber in den letzten Wochen ließ sich einfach keine klare Grundstimmung herausfiltern, deren Beschreibung wiedergeben könnte, wie es mir momentan geht.
Ich habe mir rational alles erklärt. Ich habe es durchdacht. Ich habe es besprochen. Und ich habe es auch verstanden. Viele der letzten Wochen waren von Rationalität geleitet. Die meisten eigentlich. Trotzdem schleicht sich Stück für Stück die Traurigkeit an mich heran. Dabei weiß ich nicht einmal, wem oder was genau diese Traurigkeit gilt. Allem voran bin ich enttäuscht. Ich bin tief und maßlos enttäuscht. In den letzten Wochen habe ich realisiert, dass meine Beziehung und damit ein so wesentlicher Teil meines Lebens nicht ansatzweise das gewesen ist, für das ich sie gehalten habe. Dabei habe ich immer versucht, alles zu investieren, was ich hatte. Ich habe mich gekümmert und gesorgt und oft genug mich selbst dabei vergessen. Das alles wäre in Ordnung, wenn ich auch nur ansatzweise etwas ähnliches zurückbekommen hätte. Ich habe immer geglaubt, dass mein Partner einfach nur schwerlich aus sich heraus kann, dass er eben ruhig ist und schlichtweg nicht dieser metaphorische Mann großer Worte. In meinen heutigen Augen ist er das und noch viel weniger. Mir ist klar geworden, dass ich die meiste Arbeit dieser Beziehung übernommen habe, dass ich sie fast allein geführt habe. Und als ich sie einmal nicht führen konnte, weil ich ein einziges Mal selbst Unterstützung gebraucht habe, ist alles in sich zusammen gefallen. Es gab einfach keine anderen Pfeiler als die, die ich selbst dargestellt habe. Was mich traurig macht, ist die Erkenntnis, wie wenig ich für all das bekommen habe. Ich habe nie um etwas gebeten und habe noch viel weniger bekommen. Jeder Mensch verdient es, von seinem Partner geachtet und unterstützt zu werden. Besonders in den Momenten und an den Stellen, die er selbst aus den unterschiedlichsten Gründen nicht für sich selbst bewältigen kann. Ich habe nie große Gesten erwartet oder bedeutungsvolle Reden, sondern war immer mit den kleinen Zeichen der Vertrautheit zufrieden. Deshalb fällt es mir jetzt so schwer, dieses Ende nicht als einen Schlag ins Gesicht zu empfinden. Mir klingt so oft noch in den Ohren, wie er tatsächlich gesagt hat "Wahrscheinlich ist das einfach nur noch Gewöhnung." und damit die einzige Weise meinte, mit der er mir je hat zeigen können, dass ich ihm näher stand als jeder andere Mensch. Es schockiert mich immer noch, wie achtlos er das sagen konnte und wie wenig er versteht, welche Bedeutung diese Aussage hat. Nicht für mich, sondern für ihn. Das war immer die einzige Art, auf die er zeigen konnte, dass er mich geliebt hat, und am Ende dekonstruiert er genau diese Art ganz allein.
Für mich ist das die Chance, irgendwann tatsächlich jemanden zu finden, der sich auch um mich kümmert, der sich um mich sorgt und darauf achtet, dass ich selbst genug auf mich achte. Doch das hat Zeit, denn im Moment sehe ich voller Bewunderung, wie meine Freunde und meine Eltern genau das für mich leisten. Ohne sie wäre ich zweifellos nicht in der Lage, an diesem so wichtigen Punkt in  meinem Leben den Fokus auf die schweren Aufgaben zu legen, die vor mir liegen. Obwohl ich einen so wichtigen Teil meines Lebens verloren habe, sehe ich in diesem Moment mit weniger Sorgen auf die Zukunft der nächsten Wochen und Monate. So ganz erschließt sich mir dieses Missverhältnis nicht. Es fehlt derjenige, der mich hätte unterstützen sollen, und trotzdem fühle ich mich weniger unsicher als in den ganzen Jahren zuvor. Natürlich bin ich weit weg von Überzeugung und Euphorie, aber genauso wenig melden sich die Selbstzweifel, die besonders die letzten Jahre geprägt haben. Immer in den leisen Momenten, in denen ich allein meinen Gedanken zuhören konnte. Das war noch nie eine geschätzte Beschäftigung von mir.
Jetzt bin ich in diesen leisen Momenten vorwiegend traurig und ich weine etwas mehr als noch vor 3 Monaten. Doch niemals lange. Und außerdem habe ich das Gefühl, dass jeder gelebte traurige Moment mir danach nicht mehr anhaftet. Mir wird jeden Tag ein bisschen klarer, dass ich absolut nicht traurig bin wegen der Dinge und des Menschen, die mich verlassen haben. Ich könnte sie und ihn nur schwerlich noch weniger vermissen als ohnehin schon. Das mag hart klingen und vielleicht auch ein bisschen zu gewollt. Es ist dennoch wahr. An keinem einzigen Tag habe ich ihn vermisst, ihn mir zurückgewünscht oder vorgestellt, wie es gewesen wäre, wenn ich dieses Gespräch an diesem Sonntag im August nicht begonnen hätte. Ich will auf keinen Fall zurück. Der einzige Weg führt nach vorn. Ich habe so viel vor, ich möchte so viel sehen und so viel erleben, was mit ihm und diesem gemeinsamen Leben niemals möglich gewesen wäre. Mein Leben soll größer sein und bunter und voller Abenteuer. Wir können doch immer wieder an die Orte zurückkehren, die wir kennen und die wir lieben. Aber das sollte uns niemals davon abhalten, neue Wege zu gehen. Neue Orte zu sehen und uns selbst woanders zu erleben. Wenn uns nicht gefällt, was wir sehen, ist der Weg nach Hause doch immer der einfachste. Dieser Gedanke ist so beruhigend für mich. Ich merke einfach, wie viel weniger schlimm alles ist, wenn ich zu Hause bin. Obwohl die Zeit natürlich nicht stillsteht, fühle ich mich dort einfach sicher und unantastbar. Aber auf eine gute Weise. Egal, wie schlimm mir diese Erfahrung manchmal erscheint und wie traurig sie mich manchmal macht, in meinem Zuhause liegt die Wahrheit und am Ende des Tages ist alles nicht so schlimm. Ich bin so unendlich erleichtert und dankbar darüber, was meine Eltern mir beigebracht haben, auf welchen Weg sie mich gebracht haben und welche Menschen ich auf dem Weg treffen konnte. Ihre Entscheidungen haben mich hierher gebracht. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, so wenig empathisch und eingeschränkt sozial fähig zu sein, wie es mir so schmerzhaft begegnet ist. Zwar versuche ich mir das alles immer wieder zu erklären, aber mir fällt es so schwer zu verstehen, wie ein anderer so gar nicht zu können vermag, was mir selbst so leicht fällt und natürlich vorkommt. Ich lerne aus dieser Phase so viel über mich selbst und über das, was ich in einem Menschen brauche und möchte, mit dem ich mein Leben verbringen könnte. Bisher ist es mir noch nicht begegnet. Aber nach dieser Erfahrung werde ich ganz sicher merken, wenn es jemand aufrichtig gut mit mir meint, wann auch immer das sein wird.
29 August 2012 2 Kommentare

Veränderung

Oberflächlich betrachtet ist an meinem Leben gar nicht so viel anders. Mein Leben in Greifswald ist noch exakt das gleiche wie zuvor. Hier ist nichts abhandengekommen und nichts hinzugekommen. Ich bin unabhängig, selbstständig und individuell. Darauf habe ich immer Wert gelegt, obwohl das in einer Partnerschaft wohl eher Schwierigkeiten macht als Vorteile zu bringen. Doch jetzt ist dieses Leben mein Fallschirm. Kurz nach dem Fall ist er aufgegangen und jetzt trägt er mich vorsichtig und langsam zu Boden. Für diesen Moment hätte ich mir keine anderen Umstände und keine besseren Menschen in meinem Leben wünschen können als eben jene, die ich jetzt habe. Sie fangen mich auf und halten mich fest nur um sicherzugehen, während ich mich orientiere und mir klar darüber werde, wie ich mich überhaupt fühle.
Momentan wünscht sich alles in mir Veränderung. Ich kann es kaum abwarten, endlich alles anders zu machen als ich es mir in den letzten Jahren zurecht gelegt habe. Ich wünsche mir den Tag herbei, an dem ich alles nötige getan habe, um das nächste Kapitel zu beginnen. Und dann soll es etwas großes werden, das ich so sonst nicht hätte tun können. Groß und weit soll es sein, um meine Perspektive zu verändern. Denn wenn schon ein anderes Leben, dann doch in großem Stil. Den Mut dazu muss ich unbedingt ins nächste Kalenderjahr hinüberretten. Denn keine Ausgangslage könnte besser sein als die, die mich im kommenden Sommer erwartet, wenn alles gut läuft. Bis dahin muss ich die Augen offen halten nach Ideen und Möglichkeiten, damit ich Dinge tun kann, von denen ich schon lange geträumt habe und damit sie groß und weit sind.
17 August 2012 0 Kommentare

Ein Berg von Möglichkeiten...

...ist das Motto der kommenden Zeit. Die große Freiheit unserer Generation habe ich schon immer als Luxus betrachtet, der unser aller Leben bereichern kann, wenn wir nur den nötigen Mut aufbringen, diese Chancen zu ergreifen. Dieser Gedanke von Freiheit vermochte es für mich schon immer, das Gefühl der Beklemmung zu überwinden, wann immer es sich eingeschlichen hat. Eigentlich zitiere ich Churchill immer gern humoristisch, doch offenbar eignet sich der ruppige Brite auch für die sensibleren Zeiten im Leben. Optimismus lässt sich in guten Zeiten stets leicht herbeirufen und hält sich in den schlechten nur zu gern versteckt. Umso erleichterter bin ich, dass auf meine optimistische Grundhaltung scheinbar Verlass ist. Selbst der vermeintliche Rückschlag hat sich sofort in einen Mantel von Möglichkeiten gekleidet und bis hierhin trägt er sich gut. Es ist noch nicht die Zeit für Details, wohl aber für Pläne. Viele und bunte Pläne.


24 Juli 2012 0 Kommentare

Ehe ist...

Nachdem das Outfit inklusive Handtasche stand, war es auch soweit, die Hochzeit von Tims Studienfreund zu besuchen. Um wahrscheinlich etwas mehr Fairness in die Männer-haben-es-modisch-so-viel-leichter-sie-ziehen-einfach-einen-Anzug-an-und-sehen-blendend-aus-Debatte zu bringen, hat sich das Herzblatt noch zwei neue Krawatten gekauft und dann konnte es losgehen. Die Transportpolitik war dabei eindeutig geregelt nach Tims Lieblingsprinzip "Schatz, wir teilen uns das. Ich fahr hin und du zurück". Es wird wirklich Zeit, dass von meinen Freunden mal jemand heiratet und er dann fahren muss. Wir waren jedenfalls auf dem Weg.
Das Wetter war durchwachsen mit einer Menge Regen und ab und an einigen Sonnenstrahlen. Aber so war es wenigstens nicht zu heiß. Nach unserer Ankunft wurde natürlich erstmal das Gelände begutachtet. Die Herren Ingenieure mussten unter die Lupe nehmen, welches Gefährt da vor Anker lag und wie es um den Steg bestellt war.

Die Trauung war schon am Mittag vollzogen worden und als wir mit der Kommilifreundemenge zur Feierlichkeit dazustießen, war das Brautpaar schon sichtlich entspannt. Beide sahen wirklich klasse aus. Hier einmal mit einem nicht eigenen Baby:
Und beim ersten Tanz als Eheleute:
Es gab natürlich noch so einige typische Fixpunkte einer Hochzeitsfeier wie die Strumpfbandversteigerung und das Brautstraußwerfen. Auf letzteres waren die meisten "Single"damen von uns nun nicht so heiß. Irgendwie ist diese Angelegenheit auch dank zahlreicher vorrangig amerikanischer Filme zu klischeebehaftet. Als würden sich alle unverheirateten Damen nur so auf das Bouquet stürzen und mit Hingabe auch darum ringen, wenn das nötig werden sollte. Ganz so stellte sich die Sache natürlich nicht dar. Ich schätze, es hat auch viel damit zu tun, dass man sich in jahrelangen Beziehungen befindend (das Herzblatt und ich hatten vergangene Woche unseren 7.Jahrestag) nicht angesprochen fühlt, wenn der DJ Beyoncés Single Ladies spielt und alle Singledamen in die Brautstraußarena bittet. Die Situation ließ sich allerdings nicht vermeiden und so standen wir nun da. Der Brautstrauß fliegt und segelt fröhlich über unsere Köpfe hinweg direkt an die Wand. Das Herzblatt sagte später, dass doch recht auffällig unter dem Strauß durchgetaucht wurde. Mit wenig Mühe hätte ich den durchaus fangen können. Aber dieses Ritual ist einfach nicht so nach meinem Geschmack. Im zweiten Anlauf fing dann eine Freundin der Braut den Strauß und der Spuk war vorbei.
Es gab noch ein paar andere hochzeitstypische Spielchen, die aber nicht so unangenehm waren wie Hochzeitsspiele das ja durchaus werden können. An eine Pinnwand haben die Gäste auf herzförmigen Zetteln Sachen notiert, die sie mit dem Brautpaar unternehmen würden. Braut und Bräutigam haben sich dann mit Dartpfeilen bewaffnet und einige der Aktivitäten quasi als Gutscheine gewonnen. Eine Schwester der Braut war ganz fleißig unterwegs um noch einige andere Dinge auf den Weg zu bringen. Es gab ein paar Requisiten und eine Polaroidkamera, mithilfe derer ein Hochzeitsgästebuch mit guten Wünschen und lustigen Bildern vor Ort gestaltet wurde.
Wir mussten außerdem kleine Zettel mit unseren Vermutungen beschriften, wie es den Eheleuten in zwei Jahren ergehen würde. Die wanderten in eine Box, die das Paar zu seinem 2.Hochzeitstag bekommen wird. Die letzte Idee fand ich wirklich sehr schön: Die Gäste haben bereits adressierte und frankierte Postkarten erhalten, die außerdem mit einem Datum versehen waren, an dem sie versendet werden sollen. So bekommt das Brautpaar von seinen Gästen im ersten Ehejahr jede Woche eine Postkarte. Wir sind im November dran. Es bleibt also noch genug Zeit, sich eine kreative Gestaltung der Karte auszudenken.
Zu meiner Erleichterung ging die Feier nicht ganz so lange wie die letzte Hochzeit, auf der wir waren. Nach einigen Baustellen und einem kurzen unfallbedingten Stau auf der Autobahn waren wir gegen halb drei zu Hause. Wir haben dann natürlich ausgeschlafen, aber ich war trotzdem total knülle am Sonntag. Zum Abendessen waren wir nochmal bei meinen Eltern, nachdem wir ein paar Tage zuvor noch meinem Kater Gesellschaft geleistet haben.
Aber, wie es bei uns zu Hause so schön heißt, wir sind an diesem Abend wirklich nicht alt geworden.
Am Montag ging es für mich dann wieder nach Greifswald. Ich habe mich für einen früheren Zug entschieden als ich normalerweise zu nehmen pflege. Meine vorsichtige Hoffnung war, dass der etwas weniger voll sein würde. Während der Sommerferien kann man sich so eine Hoffnung natürlich schenken. Der Zug war äußert gut gefüllt und das größtenteils von Jugendgruppen und Familien mit Kindern. Ich durchlebte also das pure Reisevergnügen eines regelmäßigen Pendlers. Am besten sollte ich gleich mal nachsehen, ob immer noch Ferien sein werden, wenn ich im August das nächste Mal nach Hause fahre.
12 Juli 2012 2 Kommentare

Es liegt ein schmaler Grat...

...zwischen einem freundschaftlichen Gefallen und purem Ausnutzen.
Ich helfe meinen Freunden sehr gerne bei ihren schriftlichen Arbeiten. Dementsprechend viele Haus- und Abschlussarbeiten habe ich im Laufe der Jahre Korrektur gelesen und hier und da ein wenig sprachlich aufgemotzt. Dafür habe ich immer viel Dankbarkeit erfahren und eigentlich war es gar nicht so viel Arbeit. Schließlich war jede einzelne dieser Arbeiten gut und sie erforderten nur wenig bis etwas Zutun meinerseits. Kürzlich bin ich während meiner Examensarbeit das erste Mal ernsthaft selbst in diese Rolle geschlüpft und habe guten Freundinnen meine Arbeit zum Lesen gegeben. Dabei war mir wichtig, dass ich soweit alles am Text gemacht hatte, was bis dato in meiner Macht stand. Niemand sollte seine Zeit mit Flüchtigkeitsfehlern vergeuden, schließlich sollte es um die wichtigen Feinheiten gehen. Außerdem kostet es wertvolle Zeit, solche Kleinigkeiten zu korrigieren und trotzdem noch auf das große Ganze zu achten. Eben jene Sorgfalt haben meine Freunde in der Vergangenheit auch walten lassen, bevor ich ihre Arbeiten zu lesen bekam. Ich war quasi die letzte Instanz vor der Abgabe und ich habe die Arbeiten wirklich gern gelesen. Schließlich lernt man dabei auch immer wieder etwas neues dazu und bisher waren alle Arbeiten von guter Qualität.
Bisher.
Momentan habe ich die Examensarbeit einer Kommilitonin zu lesen bekommen. Dabei ist "zu lesen bekommen" noch ziemlich milde ausgedrückt. Sie wurde mir quasi aufgezwungen. Der Dialog lautete in etwa wie folgt: "Du kriegst die Arbeit dann zu lesen." - "Weil ich etwa selbst nicht viel zu tun habe?"
Offenbar war ich zu dezent. Dabei hatte ich das Gefühl, mit dem Zaunpfahl nur so um mich zu schlagen. Es half nichts. Ich bekam einen ersten Entwurf von 30 Seiten. Mehr war es nicht. Ein Entwurf. Es ärgert mich wirklich maßlos, wenn ich Texte bekomme, in denen noch Fehler sind, die sogar Word von allein anzeigt und liebevoll rot unterstreicht. Mir erschließt sich ganz und gar nicht, in welchem Arbeitsprozess solche Texte entstehen. Ich lese doch zigmal, was ich selbst geschrieben habe. Immer und immer wieder. Jedes Mal, wenn ich etwas dazuschreibe, lese ich doch den Absatz davor, damit der Schreibfluss stimmig und stilistisch gleich ist. Oder arbeite nur ich so?
Ich muss mich korrigieren. Ich habe schon einmal zuvor eine Arbeit in ähnlich rohem Zustand bekommen. Aber die war zumindest von einer wirklichen, guten Freundin. Da hat es mich zwar geärgert, aber guten Freunden sieht man so einiges nach. In diesem Fall ist das anders. Ich sehe mich nicht als so sehr gute Freundin der Autorin. Wir sind so Kommilifreunde. Mehr als Kommilitonen, aber keine engen Freunde. Deshalb ärgert es mich umso mehr, dass ich einen Text bekomme, der noch so viel Arbeit bedarf, die ich ganz und gar nicht bereit bin zu leisten. Doch als wäre das nicht schon genug, erfährt die gesamte Situation noch eine Steigerung. Mir wird über eine gemeinsame Freundin von der Uni zugetragen, dass sich die Autorin offenbar ganz auf mich verlässt. Der O-Ton soll in etwa gelautet haben: "Kathi macht das schon."
Genau da endet dann aber doch meine Geduld und ich bin hin und hergerissen. Scheinbar hat sie kaum jemanden, der ihr jetzt noch helfen kann, aber die Arbeit bedarf so viel intensiver Arbeit und das auf einem Level, das weit über sprachliches Aufmotzen hinausgeht. In meinen Augen ist sie nicht wissenschaftlich genug und sprachlich auf jeden Fall dünn. Aber sie gehört nicht in meinen Fachbereich und deshalb sind meine Maßstäbe möglicherweise schlichtweg nicht anlegbar. Doch mittlerweile bekomme ich sogar noch ordentlich Druck, wann ich denn mit meiner Korrekturphase fertig sein müsse. Da reicht es dann auch langsam. Ich bin zur Zeit schließlich auch zu Hause, um andere Dinge zu machen als vor meinem Laptop zu kleben und wissenschaftliche Arbeiten zu lesen. Ganz davon abgesehen, dass ich ja auch noch einiges vor habe in den kommenden Tagen. Bedauerlicherweise habe ich es nicht drauf, einfach gar nichts zu tun. Ich habe schon so viele Ratschläge gegeben, obwohl sich die Autorin diesen Luxus eigentlich schon lange verspielt hat. Ich werde wohl noch ein paar Seiten lesen, aber alles schaffe ich ohnehin nicht. Der Text hat so viele Baustellen, dass man damit in einigen Tagen ohnehin nicht fertig würde. Es ist schließlich auch nicht meine Aufgabe, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Mal ganz davon abgesehen, dass es streng genommen auch nicht legal ist. Ich kann zwar mein Helfersyndrom nicht komplett abschütteln, aber ich will mich auch partout nicht ausnutzen lassen.
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"Heiraten? Machen die Leute sowas noch?"

Das fragte die Verkäuferin im Bijou Brigitte, als ich dort nach einer geeigneten Handtasche gesucht habe. Meine Antwort: "Ja, das ist noch nicht aus der Mode gekommen und jetzt ist gerade Saison."
Vor knapp drei Wochen war ich deshalb mit Conny und ihrer großen (und gerade mit Zwillingen sehr schwangeren) Schwester Katja einkaufen. Conny braucht auch etwas für eine Hochzeit, denn ihre Einladung steht am Freitag an. Die Feier, auf die wir dann gehen, ist am Samstag. Wir haben uns also an einem Donnerstag durch das Berliner Alexa gekämpft. Samstags für sowas einkaufen zu gehen, war einfach keine Option. Es war ja so schon extrem voll. Die Sommerferienzeit ist einfach tödlich, wenn man wirklich mal was zum Anziehen braucht. Es bleibt einem auch nichts erspart in dieser Hochzeitssaison.
Erst sah es auch nicht gut aus für meine Klamottensuche. Eigentlich stand schon so viel fest. Da mein studentisches Budget und ich uns nichts leisten können, was nach einmal tragen im Schrank versauert, lag der Fokus auf einem Oberteil, das für den Anlass festlich genug ist, aber danach auch wieder getragen werden kann. Dazu die gute schwarze Stoffhose und dunkelblaue Peeptoe Pumps. Ich war quasi schon halb angezogen, aber die zweite Hälfte zog sich wirklich hin. Ich hab ewig nichts passendes gefunden und in einer letzten Hoffnung sind wir dann noch mal rüber zu Galeria Kaufhof gegangen. Conny kam einfach nicht darüber hinweg, dass das in meiner Familie Schalleria heißt. Aber seit mein Vater am Alex gearbeitet hat und ständig dort war, heißt sie nun mal so. In besagter Schalleria hat Conny mir dann ein Oberteil entgegen gehalten, das ich sofort mochte. Es hat Fledermausärmel, ist luftig leicht und man ist trotzdem vernünftig angezogen. ("Ist das dann dein Batsuit?" hat der Lieblingsmitbewohner gefragt, als ich ihm ein Bild geschickt habe.) Ich hatte es in der Kabine an und es war sofort klar, dass ich es kaufen werde. Die anderen Stücke habe ich schon gar nicht mehr anprobiert. Farblich passt es gut zu meinen Schuhen. Es fügte sich also fast alles irgendwie. Am Dienstag bin ich dann noch mal auf die Jagd nach einer passenden Tasche gegangen. Dunkelblau und das gleiche Material wie meine Schuhe wäre natürlich zu viel des Guten gewesen. Das war mir schnell klar. Also hab ich mich darauf konzentriert, eine kleine schwarze Tasche zu finden, die nicht zu tiffig ist, wie meine Mutter sagen würde. Strass und Glitzer kamen nicht in Frage. Genauso wenig Pailletten und diese komischen langen Henkel aus Ketten, die ich unsagbar albern finde. Da kann noch so groß Chanel draufstehen, ich kann diese Taschen einfach nicht ernst nehmen. Damit schließt man gut und gerne 80% der Taschen in den einschlägigen Läden von vornherein aus. Da Conny mir morgens noch geschrieben hatte, dass sie bei Bijou Brigitte eine kleine schwarze Tasche gekauft hat, hab ich mich irgendwann auch dorthin begeben und es kam oben zitiertes Gespräch zustande. Ich habe dort dann tatsächlich auch eine Tasche gekauft. Hauptsächlich weil ich nicht mehr länger suchen wollte, aber auch weil sie die meisten Kriterien erfüllte. Kein Glitzer, kein Kitsch, kein Strass, keine Pailletten, keine Kettenhenkel. Sie ist jetzt nicht meine Traumhandtasche, aber ich denke, wir können Freunde werden. Das Herzblatt konnte natürlich überhaupt nicht verstehen, wofür ich nun noch eine neue Handtasche kaufen musste. "Du hast doch zig Handtaschen!" - "Ja, aber keine kleine, die vom Stil her passt." - Verständnisloser Gesichtsausdruck seinerseits.
Er hat ja Recht, ich habe zig Taschen, aber zur Abwechslung passte wirklich keine davon. Außerdem verliert man langsam den Überblick. Ich glaube, dafür bräuchte ich auch eine App. So in der Art wie Scanolino, mit der ich meine Bücher katalogisiert habe. Gibt es sowas für Handtaschen? Oder am besten gleich für alle Accessoires, die man so hat? Ich bräuchte das vorrangig für Handtaschen und Ohrringe. Das wäre so super! Dann hätte ich vielleicht auch endlich mal den Überblick, welche Sachen ich in Strausberg habe und welche in Greifswald. Genau wie mit meinen Büchern, denn die guten Stücke passen ja leider nicht alle an einen meiner Wohnorte und verteilen sich deshalb auf drei. (Mal sehen, wie lange meine Eltern noch meinen Kram bei sich tolerieren.) Ein paar Bücher habe ich kürzlich ja auch geerbt. Die muss ich mir ohnehin erstmal ansehen und katalogisiert sind die natürlich auch noch nicht. Knack ich dann etwa bald die 400er Marke? Eigentlich könnte ich mir auch mal wieder ein paar neue Bücher gönnen. Nicht dass noch eine Menge darauf warten würden, gelesen zu werden, aber mein Amazon-Wunschzettel füllt sich schon wieder so stetig. J.K. Rowling bringt im Herbst ein neues Buch raus. Das werde ich mir dann auf jeden Fall kaufen. Warum muss man eigentlich essen? Ich würde dieses Geld viel lieber für Bücher ausgeben.
19 Juni 2012 1 Kommentare

Happy Dance

"Und, hast du schon 'ne Note???"

Diese Frage habe ich in den letzten Wochen außerordentlich häufig gehört. Ich wollte mich aber selbst nicht immer so verrückt machen und ständig darüber nachdenken, ob meine Arbeit nun schon begutachtet ist oder nicht. Außerdem wollte ich nicht in die blöde Situation kommen, beim Prüfungsamt nachzufragen und gesagt zu bekommen, dass noch nichts da ist und sie mir doch ohnehin gesagt hätten, dass ich die Note bei der Anmeldung im November erfahre. Ich hätte mich dann wochenlang nicht getraut, nochmal nachzufragen. Aber da ich diese Woche noch zu zwei Feierlichkeiten bei Freunden eingeladen bin, ist mir schon klar gewesen, dass ich diese unangenehme Frage sicherlich wieder gestellt bekommen werde. Also habe ich den Mut gefasst und beim Lehrerprüfungsamt angerufen. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob die Note schon da ist und ob ich sie mir am Donnerstag in der Sprechstunde abholen kann. Doch dann bekam ich gleich am Telefon eine Antwort: "Herzlichen Glückwunsch, Ihre Arbeit wurde mit 1,0 bewertet."
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie das Gespräch zu Ende ging. (Hoffentlich war ich höflich!) Ich weiß nur noch, dass ich nachgefragt habe: "Oh Gott, wirklich?" und nach "Ja, wirklich." weiß ich nichts mehr.
Ich habe seitdem schon das ein oder andere "war ja klar" zu hören bekommen. Was mich ein kleines bisschen wurmt, denn so klar ist sowas doch nie. Aber richtig schön zu hören war die Freude in den Stimmen meiner Eltern und wie beeindruckt sie waren. So ungern es die meisten von uns wohl zugeben, die Wertschätzung unserer Eltern bedeutet uns am Ende des Tages unsagbar viel. Meine sind nun wirklich keine bauchpinselnden Eltern und deshalb bedeutet es mir sehr viel, dass ich ihre bemerkenswerte Geduld mit mir in so ein gutes Ergebnis ummünzen konnte. Der Druck bei dieser Arbeit war für mich doch extrem hoch. Viele meiner Freunde hatten selbst hervorragende Ergebnisse in ihren Abschlussarbeiten erzielt. Für mein Thema habe ich, wie man so schön sagt, gebrannt und es war mir sehr wichtig, mit der Arbeit zu beweisen, dass man auch an diesem Untersuchungsgegenstand äußerst relevante Ergebnisse erforschen kann, die gesamtgesellschaftliche Relevanz aufweisen. Nicht zuletzt spielte es natürlich eine große Rolle, dass unsere Staatsexamensarbeit erst den Einstieg in die Prüfungsphase darstellt. Die Note wird mehrfach gewertet und legt somit auch eine gewisse Richtung für das gesamte Examen fest. Es war also von Anfang an klar, dass die Notenskala, an der wir uns selbst messen, eine ganz andere ist. Sie sah vielmehr so aus: 1,7 = 3, 1,3 = 2 und nur eine 1,0 ist auch eine 1. Unter Freunden konnte man da schon mal ehrlich sagen, dass man über eine 1,7 wirklich enttäuscht wäre. Natürlich habe ich für diese Auslegung auch schon zu hören bekommen: "Machst du dir da nicht selbst viel zu viel Druck?" Aber dass ich mir selbst Druck mache, kann man gemessen an den vergangenen Jahren in Bezug auf mein Studium nun wirklich nicht behaupten. Der Druck ist am Ende einfach da und damit müssen wir klarkommen. Mir hat zweifellos geholfen, dass ich mein Thema so sehr mochte und außerdem dass meine Erstgutachterin wirklich toll ist. Die hervorragende Betreuung möchte man einfach mit hervorragender Leistung zurückzahlen. Das hat bis hierhin offenbar gut geklappt. Jetzt gilt es nur noch, die letzten Hausarbeiten fertigzustellen, um sich endlich den letzten Hürden zu stellen. Aber das geht erst morgen los. Heute freue ich mich einfach nur noch. 1,0... ich fass es nicht....
07 Juni 2012 0 Kommentare

Wie schwer ist es eigentlich...

...die nächste Hausarbeit anzufangen? Das ist hier die derzeitige Preisfrage. Ich habe mir fest vorgenommen, nun endlich einmal die Hausarbeit in älterer deutscher Literatur zu schreiben, die ich nun schon Jahre (ja, richtig, Jaaaaahre) vor mir herschiebe. Von diesem Fachbereich habe ich einfach absolut keine Ahnung und je mehr ich darüber nachdenke, wie wenig ich dazu weiß, umso pessimistischer wird meine mittelhochdeutsche Weltsicht. Momentan ist mir noch schleierhaft, wie ich da jemals die mündliche Prüfung überstehen soll. Mein bisheriger Plan ist, die Prüfung mit der zu Germanistischer Sprachwissenschaft zu kombinieren. Vielleicht wirkt meine Leistung in meinem schwächsten Fach weniger jämmerlich, wenn ich es mit meinem stärksten Fach kombiniere. Aber darüber muss ich mir erst Gedanken machen, wenn ich diese unsägliche Hausarbeit auch endlich geschrieben habe und für die Prüfung überhaupt zugelassen werde. Glücklicherweise hat mir meine supercoole Freundin Alice schon mal ihre Hausarbeit geschickt, damit ich mir daraus einen Aspekt aussuchen kann und schon mal weiß, bei welcher Sekundärliteratur ich ansetzen kann. Das hilft mir auf jeden Fall schon mal beim Start. Nächste Woche muss ich mich dann aber mal dringend in die Fachbibliothek aufmachen und mir dort die nötige Literatur besorgen. Deutsch ist ja das einzige Fach, für das ich noch in die Stadt radeln muss, um in die Fachbibliothek zu gehen, weil in der Zentralen Unibibliothek nur wenig Material lagert. Das wird wieder eine Kopierarie, denn es lebe die Präsenzbibliothek!
Heute hatte ich mein Medien-Didaktik-Seminar ausnahmsweise mal in der Frauenklinik der Uni, weil an der Anglistik die Fassade renoviert wird, damit die Bruchbude auch alsbald meistbietend verkauft werden kann. In der Frauenklinik sind deshalb noch ganz fix ein paar Seminarräume eingerichtet worden, die nur einen halben Flur von der Schmerzstation entfernt liegen. Der Geruch des alten Linoleums voller unzähliger medizinischer Duftnoten ist wirklich umwerfend. Einzig gut ist der Wlan-Empfang, immerhin etwas. Der Seminarraum, in dem wir dann heute unsere Sitzung abgehalten haben, war früher ein Entbindungsraum. Unsere Dozentin erzählte, dass sie sich noch lebhaft daran erinnern kann, wie sie in einem Raum wie diesem in eben jenem Gebäude ihre beiden Kinder zur Welt gebracht hat.
Die Frauenklinik soll zwar ein umgestaltetes Unigebäude werden, doch zumindest nicht das für uns Philologen. Unsere Halbgötter in weiß residieren ja mittlerweile fast vollständig im täglich wachsenden Klinikum am neuen Campus und treten ihre Räumlichkeiten ganz großzügig an uns Geisteswissenschaftler ab.  Alle Philologien sollen gemeinsam in die alte Chirurgie und innere Medizin ziehen, wurde uns heute erzählt. Dort soll wohl ein richtiger Campus mit Hörsaalgebäude und Mensa für uns entstehen. Das werde ich natürlich nicht mehr erleben, aber interessant ist es schon. Von unserem neuen Lieblingsplatz in der Unibibliothek aus haben wir täglich einen hervorragenden Blick auf die Baumaßnahmen am neuen Campus. Allem voran der Bau der neuen Mensa. Auch deren Einweihung wird wohl nach meinem Abschluss stattfinden, aber es kann einen schon in Depressionen stürzen, was hier für unsere naturwissenschaftliche Elite alles hingestellt wird, während bei uns der Putz von den Wänden bröckelt und die Treppen nicht mehr sicher sind. Aber immerhin können wir auch die relativ neue Unibibliothek intensiv nutzen. Das ist ja schon mal was. Während ich mich hier so erfolgreich von der Arbeit abhalte, habe ich mal wieder die Musik von Missy Higgins für mich entdeckt. Singer/Songwriter ist ja sowieso immer gut und besonders gern mag ich Songs von ihr wie the special two


oder Scar






oder das gerne in meinen geliebten amerikanischen Serien verwendete Where I stood








Aber genug von Musik und Ablenkungen und überhaupt. Morgen geht ja endlich die EM los, auf die ich mich schon lange freue. Die paar Wochen mit nur wenig Fußball waren schon eine harte Probe für den Lieblingsmitbewohner und mich. Wir haben uns mit allerlei Testspielen über Wasser gehalten. Mir hilft auch immer meine Ersatzdroge Tennis sehr gut über diese schweren Zeiten hinweg, schließlich sind grad die French Open.
Aber jetzt wirklich genug der Ablenkung. Es muss gearbeitet werden. Doch der Blick auf die Uhr sagt: Nicht mehr heute. Es lebe die Prokrastination!
27 Mai 2012 0 Kommentare

Was sollte das, Albanien?

Gestern Abend lief der Eurovision Songcontest und ich hab ihn mit Freunden geguckt. Ich find das immer wieder interessant. Man lernt das ausrichtende Land besser kennen und ich mag auch die kompetente, angenehm unaufdringliche Kommentierweise von Peter Urban. Ewig gleich beim ESC ist natürlich, dass man sich bei der Punktevergabe über das Punkte Zuschieben innerhalb der Ostblockstaaten ärgert. Das wird sich wohl nie ändern. Es ist ja doch jedes Mal ein Erfolg, wenn ein westeuropäisches Land gewinnt. So wie diesmal Schweden. Auch der 8. Platz von unserem Star für Baku war doch wirklich sehr beachtlich. Schließlich war er weder weiblich noch spärlich bekleidet. Auf Renés Couch sitzend waren wir uns absolut einig, dass die Schnecke aus Albanien einfach nur schrecklich war. Uns ist unerklärlich, wie die so weit vorne landen konnte. Die russischen Omis lasse ich mal unkommentiert.
Mein persönlicher Favorit war die gestern Abend völlig verkannte Sängerin aus Dänemark, Soluna Samay. Ich hab mir bei Spotify gleich mal ihr aktuelles Album besorgt und am besten gefällt mir bisher Everything You DoDavon darf es sehr bald gerne mehr geben! 


Während ich mich so von der Arbeit abhalte und gerne mal bei Pinterest rumsurfe, habe ich was entdeckt, das ich sehr gerne haben möchte: mermaid hair!!! Wenn ich genügend Mut aufbringe, könnte ich durchaus mal von einer Fachkraft die richtigen Farben anmischen lassen. Für den Sommer find ich das unglaublich hübsch.


Wenn ich dafür schneller den nötigen Mut fassen kann als bei meinem letzten Piercing, könnte es vielleicht sogar noch diesen Sommer was werden. Dabei soll es natürlich eher so aussehen wie im Bild oben links. Also einige Strähnen aus den unteren Stufen sollen nur an der Spitze gefärbt werden. Wenn es nicht mehr gefällt, kann man es dann einfach abschneiden. Da meine Eltern sich nach eigener Aussage mit meiner Haarfarbe so unfassbar viel Mühe gegeben haben, durfte ich als Teenager ja nicht daran herumfärben. Das höchste der Gefühle waren einmal blonde Strähnchen. Aber zu mehr hat es wirklich nie gereicht. Vielleicht sollte ich das jetzt wirklich nochmal wagen. Wenn ich erstmal im Schuldienst bin, traue ich mich sowas ja doch nicht mehr. Es wäre jetzt also quasi meine letzte Chance. Möglicherweise sollte ich aber nochmal das Herzblatt befragen, ob er so mit mir auf die Straße gehen würde. Sicher ist sicher!
22 Mai 2012 0 Kommentare

"Mal verliert man...

...und mal gewinnen die Anderen." - Otto Rehagel

Das vergangene Fußballwochenende wiegt schwer auf meinem sportaffinen Herz. Das Finale dahoam war natürlich für mich als Bayern-Fan eine große Sache und die Niederlage trotz der spielerischen Überlegenheit schmerzt deshalb umso mehr. Das Herzblatt und ich haben das Spiel bei Freunden geguckt, was wirklich Spaß gemacht hat, wenn man vom Ausgang des Spiels absieht.
Es gab für die Herren wie immer Cuba Libre aus Gläsern, die eigentlich Vasen sind und im schwedischen Einrichtungshaus unseres Vertrauens verkauft werden.
Ich hab immer noch nicht genau nachgemessen, wieviel da eigentlich reinpasst. Aber ein guter Liter wird das schon sein. Von einem der Gäste wurde diese "Portion" zu unser aller Erstaunen noch vor Ende der 1. Halbzeit vernichtet. Das muss Rekordzeit gewesen sein. Wir Damen haben uns mit einer regulären Größe Cuba Libre begnügt. Schließlich sind die Cocktailgläser an sich ja schon recht groß. Für reichlich Knabberzeug war auch gesorgt, doch ich war, ehrlich gesagt, viel zu nervös, um während des Spiels was zu essen.
Es liefen ja schon seit der Mittagszeit diverse Vorberichterstattungen, die wir auch so nebenbei laufen hatten. Doch so richtig wollte ich die nicht sehen, denn dadurch wurde meine Nervosität einfach nur größer. Ich war ja schon beim Halbfinalrückspiel gegen Real Madrid so ein Nervenbündel.
Ein klitzekleines bisschen hilfreich war wohl unser Trinkspiel in der 1. Halbzeit. Jeder zog einen Namen, bei dessen Erwähnung durch den Kommentator, also in unserem Fall Marcel Reif, ein Klopfer getrunken werden musste. Wir hatten 50 Stück vorrätig und waren 7 Mitspieler. Einige Spieler wurden schon im Vorfeld aussortiert, doch ganz so optimal war unsere Auswahl nicht. Außerdem schien Marcel Reif es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, in den ersten Spielminuten allen Zuschauern die Namen der Spieler einzutrichtern. Getreu dem Motto "repetition is the mother of learning" warf er mit den Spielernamen nur so um sich. Das Herzblatt hatte dabei ungemein Pech, denn Schweinsteiger war wirklich häufig am Ball. Ich hatte deutlich mehr Glück mit meinem Los, denn darauf stand Cahill. Noch besser sah es für Conny aus, die Neuer gezogen hatte und noch weniger trinken musste. Ihr Herzblatt Stephan wiederum befand sich mit Contento eindeutig auf Tims Schweinsteiger-Niveau. Die beiden allein mussten jeweils um die 14 bis 15 Schnäpse trinken. Dementsprechend rasch waren die 50 Stück dann auch glücklicherweise leer. Am Ende zeigte sich Ashley Cole innerhalb unseres Spiels als unauffälligster Spieler.
Obwohl wir die Siegerehrung und Nachberichterstattung bei einer Niederlage der Bayern eigentlich gar nicht gucken wollten, lief die Übertragung doch irgendwie nebenher weiter. Meine persönliche Erkenntnis daraus ist, dass die Finalniederlage 1999 irgendwie noch mehr wehgetan hat. Doch besonders für Uli Hoeneß, den ich als Persönlichkeit des Sports in besonderem Maße schätze, tut es mir unendlich leid. Ein Mann wie er hätte es absolut verdient gehabt, diesen historischen Sieg seines Vereins zu erleben. Ich habe noch die Hoffnung, dass der kommende Sportsommer mich mit dieser Niederlage versöhnen  kann. Die EM steht schließlich kurz bevor und auch die Olympischen Spiele sind immer gut für die legendären Geschichten, die der Sport schreibt. Zur schnellen Erholung haben wir uns am Sonntag unserer legalen Lieblingsdroge, dem Zucker, hingegeben.
Das Knabberzeug vom Vortag war noch reichlich vorhanden und leistete uns treue Dienste. Stephan steckte sein trauriges Gesicht mit besonderer Wonne in ein Nutellaglas und löffelte das letzte Viertel des Inhalts einfach heraus.
Noch nachts nach dem Spiel hatten wir eine Folge der BBC Serie Sherlock laufen lassen und ich war wirklich erstaunt, dass sie Tim gut gefallen hat und er sie noch zu Ende geguckt hat, als wir anderen schon schliefen. Deshalb gab es am Morgen während des Frühstücks die erste Folge der ersten Staffel, damit das Herzblatt systematisch einsteigen konnte. Sonst behauptet er ja immer, ich würde nur Unsinn gucken, aber diesmal fand er doch Gefallen an meinem Unsinn.
Nach einigem Bitten und Drängeln ließ Tim sich dann auch herab und machte uns eine große Portion seiner leckeren Pancakes, die wir dann als äußerst nahrhaftes zweites Frühstück wieder in Begleitung von Sherlock zu uns nahmen.
Nach einigen faulen Stunden auf der schönsten und größten Couch, die ich kenne, mussten Tim und ich uns dann wieder auf den Heimweg machen. Den Sonntagabend ließen wir bei - Überraschung - noch einer Folge Sherlock und einem leckeren Nudelgericht ausklingen. Am nervigsten an diesem Wochenende waren zweifellos einige Facebook-Kommentare zum Bayern-Spiel. Es bestürzt mich immer wieder, wie sehr es manchen Leuten Spaß macht, eine bestimmte Mannschaft zu hassen und ihr sowie ihren Fans nur schlechtes zu wünschen. Am schlimmsten sind dabei sicherlich jene, die das ganze Jahr über kein ehrliches Interesse am Sport zeigen und sich dann nur zu solch populären und medial hoch frequentierten Zeitpunkten zu Wort melden. Ich bemitleide diese Menschen aufrichtig, deren eventuell vorhandene Freude am Sport so deutlich von ihrer Missgunst überlagert wird. Außerdem ärgert es mich natürlich maßlos, wenn solche Leute dann auch noch in ihrer Häme förmlich aufgehen. Wie verkorkst muss ein Charakter sein, dass er sich so sehr und am liebsten öffentlichkeitswirksam am Leid anderer ergötzt?
Zum Glück haben meine Freunde das gleiche Spiel gesehen wie ich. Soll heißen, ob ausgewiesener Bayern-Fan oder nicht, die einhellige Meinung war, dass der Champions League Titel in München hätte bleiben müssen. Für den deutschen Fußball hoffe ich wirklich sehr, dass die EM den Spielern den ersehnten großen Titel bescheren wird. Die Vorfreude auf das Turnier wächst proportional zur Anzahl der verzehrten Duplos, Hanutas und Kinderriegel auf der Jagd nach den noch fehlenden Stickern für unser Poster und das EM-Heft. Diese Sammelleidenschaft hat bei mir und dem Lieblingsmitbewohner schließlich schon eine lange Tradition. Die kommende EM wird unser viertes gemeinsames Fußballgroßereignis. Nun soll endlich auch mal ein Titel her. Das wäre wirklich super.
15 Mai 2012 0 Kommentare

Stimmen

Am vergangenen Samstag fand auf Usedom das Voices Festival statt, in das mein Freund René beruflich involviert war. Um ihm den Tag etwas kurzweiliger zu gestalten, habe ich ihn begleitet.


Eigentlich waren wir ja ganz froh, dass es nicht mehr so drückend war wie am Freitag, aber so stürmisch und kühl hatten wir uns den Tag dann doch nicht vorgestellt. Direkt am Achterwasser gelegen, war es sehr frisch auf den Peenewiesen und ich war froh, dass ich meine Windjacke dabei hatte. Gleichzeitig kam ich mir albern vor, weil ich mich morgens noch mit Sonnencreme LSF 50 eingecremt hatte.
Unsere Aufgabe beim Festival war zum einen die Betreuung von Renés Stand, der über seinen Arbeitsplatz und dessen Funktion informiert. 


Zum anderen sollten wir einen XXL Kicker betreuen, der von Jugendlichen aus Anklam und Usedom selbst gebaut wurde. Dieser musste also erstmal von uns aufgebaut werden und dazu kam das THW zu Hilfe, das umfangreich beim Festival vertreten war. Ohne die Jungs wäre bei der ganzen Veranstaltung nur wenig gelungen.


Das ganze Konstrukt war auf dem unebenen Rasen eine eher wacklige Sache und ist sicherlich ohnehin  noch zu verbessern. Das Spielen hat den Kindern trotzdem Spaß gemacht und für einige Minuten hab ich auch mal mitgespielt.


Für das gesamte Festival war ein Parcours entworfen, dessen einzelne Stationen die Familien abarbeiten  sollten, um bei vielen kleinen Aufgaben Punkte für einen Wettkampf zu sammeln. Die Sieger wurden am Ende natürlich mit attraktiven Preisen belohnt.
Darüberhinaus gab es eine Bühne,  auf der am Nachmittag und Abend einige Jugendbands aus der Region auftraten.


Neben unserem kleinen Stand befand sich das Mobil der Kunstwerkstätten aus Greifswald, die sich als sehr nette Nachbarn erwiesen. Bei ihnen durften die Kinder mit bunter Klebefolie ein großes Plakat für die Ankündigung des nächsten XXL-Kicker-Turniers gestalten.


Das THW stellte ein großes Zelt zur Versorgung des leiblichen Wohls der Aussteller und Besucher zur Verfügung, in das wir uns am Nachmittag dann auch mal zu leckeren Waffeln verirrten.


Ein weiteres Highlight des Festivals war eine Kaffee-Jurte, in der Mokka, schwarzer Tee und Apfeltee gekocht wurden. Uns wurde sogar regelmäßig der oberleckere Mokka zum Stand gebracht.



Am frühen Abend durften wir dann schon wieder abbauen und uns so langsam auf den Heimweg machen, um das DFB-Pokalfinale nicht zu verpassen, dessen Ausgang ich jetzt mal großräumig umfahre. Als wir uns verabschiedeten, wurde gerade noch auf den Auftritt einer polnischen Jugendband gewartet, deren Gitarrist im verspäteten Busshuttle festhing.


Am Sonntag war ich noch sehr erschöpft vom Vortag, aber in Greifswald fand der Fleischervorstadt Flohmarkt statt. Im letzten Jahr hatte ich den irgendwie verpasst und wollte deshalb dieses Jahr unbedingt mal vorbeischauen. Spontan habe ich mich mit meiner Freundin Alice verabredet und wir sind gemütlich mit einem Kaffee in der Hand durch die Straßen geschlendert. Einige Häuser hatten ihren Stand nicht vor dem Haus sondern im Hinterhof aufgebaut und gleich ein kleines Gartencafé dazu. Wir waren nicht in großer Kauflaune, obwohl mir einige Sachen doch zugesagt haben. Am Ende habe ich dann natürlich doch nur nur ein Buch gekauft.


Das ist die Fortsetzung eines Buches, das ich vor einigen Jahren mal von meiner Tante geschenkt bekommen habe und das mir gut gefallen hat. Hoffentlich ist dieser zweite Teil genauso unterhaltsam.
03 Mai 2012 2 Kommentare

Bildung, Brunch und leckere Cocktails

Mein vergangenes Wochenende habe ich dank des 1.Mais am Dienstag großzügig verlängern können. Da Jessi sich aus Hamburg angekündigt hat und ich mich auch schon mit Stefan und Kevin verabredet hatte, wusste ich schon, dass mir ein ereignisreiches Wochenende bevorstehen würde. Dank meines flexiblen Seminarplans konnte ich schon am Donnerstag nach Hause fahren. Ich hatte allerdings nicht mit der Abenteuerlichkeit dieser Fahrt gerechnet. Die Entschärfung einer Fliegerbombe an der Strecke zwang die Bahn in den allseits geliebten Schienenersatzverkehr. In Prenzlau hieß es also für alle raus aus der Bahn und rein in den Bus. Gut, so leicht und schnell war es dann nicht. Vorerst standen nur zwei Busse bereit, in die natürlich nie und nimmer der ganze Zug passen würde. Es war aber wiederum klar, dass noch mehr Busse kommen würden, schließlich pendelten diese ja zwischen Prenzlau und Angermünde hin und her, um die Leute zu transportieren. So offensichtlich war das aber für viele andere Passagiere nicht und es brachen vor allem unter den betagteren Reisenden auch gerne mal Panik und Ärger aus. Meine Favoritin war eine schwäbelnde Urlauberin mittleren Alters, die so tat, als führen nie wieder Züge oder Busse nach Berlin und von dort aus weiter in ihre Heimatgefilde. Die arme Zugbegleiterin telefonierte sich die Wangen feuerrot und mühte sich nach Kräften, die Contenance zu bewahren. Wie mein Papa immer so schön sagt: Bei mir wäre da längst ein Schuss gefallen!
Nach kurzer Wartezeit kamen dann auch weitere Busse und nachdem zunächst ein falscher bestiegen und sogleich wieder verlassen werden musste, konnte sich die Restmeute nun auch auf den Weg machen, den beiden früheren Bussen zu folgen. Auf der gesamten Strecke war man vom munteren Geplauder der Mitreisenden umgeben, die wortgewaltig darlegten, wie sie eine solche Situation händeln würden. Sie wären deutlich qualifizierter, das versteht sich ja von selbst. Ich verfluchte für einen Moment, die Sicherheitssperre im Lautstärkepegel meiner Musik nicht umgangen zu haben, denn diese Erzählungen konnte ich einfach nicht mitanhören. Manche Menschen überschätzen ihre Kompetenzen aber auch hemmungslos, um gleichzeitig die Arbeitsbedingungen anderer hochgradig zu unterschätzen. In Angermünde musste glücklicherweise nicht allzu lange auf den nächsten Regio gewartet werden und von dort aus war es ohnehin nicht mehr weit bis nach Berlin. Auf der Höhe von Bernau erreichte dann die Zugbegleiterin das Abteil, in dem ich saß. Da es in Greifswald Süd keinen Automaten gibt, hatte ich noch keine Fahrkarte und ich haderte mit mir, weil ich nicht zwischendurch mit dem Handy eine Fahrkarte ab Angermünde gebucht hatte. Das wäre so viel günstiger gewesen. Aber ich sagte ehrlich "Einmal Greifswald Süd - Strausberg, bitte" und meine Ehrlichkeit wurde sogleich belohnt. Das Gerät hing sich mehrmals auf und ehe ich mich versah, waren wir kurz vor Gesundbrunnen und ich konnte aussteigen. So kam ich also zum Preis eines ABC-Fahrscheins von Greifswald nach Strausberg. Das war die Busfahrt doch allemal wert!
Am Freitag waren das Herzblatt und ich zum Grillen bei meinen Eltern. Das war der erste Tag, den wir bis in den späten Abend komplett auf der Terrasse verbringen konnten. Es gab Mitbringsel vom Wochenendtrip meiner Eltern nach England vor 14 Tagen abzustauben und Papa schmiss den Grill an. Da wir mit den Rädern da waren, konnten wir alle etwas trinken. Das sind zweifellos die Komponenten für einen gelungenen Grillabend. Am Samstag begann dann das Wochenende mit Jessi und zuerst ging es mit ihr und Benny ins Deutsche Historische Museum zur Ausstellung über Friedrich den Großen. Dort haben wir ein bisschen was gelernt und hatten noch viel mehr Spaß. Für den Geschmack anderer kulturell Interessierter offenbar ein wenig zu sehr, wie uns Benny erst hinterher behutsam wissen ließ.


Nachmittags haben wir nochmal fix in der Halle vorbeigeschaut, um Piet beim Pokalfinalturnier des BTTV spielen zu sehen. Dort hielt es uns allerdings nicht allzu lange, da es nicht nur draußen, sondern besonders auch in der Halle unheimlich warm war. Wir spazierten also zu Conny und Stephan und ließen es uns dort bei Cuba Libre, Tiramisu und Bundesliga live gutgehen. Nachdem später auch das Herzblatt zu uns stieß, ging es abends ins La Paz in Friedrichshain zu Abendessen und Cocktails mit noch ein paar Freunden. Am Sonntag waren wir dann brunchen im Euphoria (sehr empfehlenswert!) und haben uns dort von 10 bis 15 Uhr in der Sonne sitzend den Bauch voll geschlagen. Nachdem Jessi nach einem viel zu kurzen Wochenende dann wieder zurück nach Hamburg fahren musste, hab ich mich mit meinen Schulfreunden Stefan und Kevin getroffen und wir waren auf ein paar Cocktails in der Tempo Box. Mein Favorit war der Singapore Sling, der so angenehm nach Apotheke schmeckte, wie ich es gern habe.


Wir sehen uns leider viel zu selten, haben aber die Zeit intensiv genutzt, um uns gegenseitig auf den aktuellsten Stand zu bringen. (Stefan, wenn du bald in Down Under studierst, musst du ein Reiseblog schreiben, das ist dir doch sicher klar, oder?!)
Am Montag musste ich erstmal ausschlafen und mich vom Wochenende erholen, während das Herzblatt schon um 8 in der Uni sein musste. Wir haben den Rest des Tages auch nur noch gefaulenzt und alles andere gemacht als in den Mai zu tanzen. Am Dienstag musste ich dann wieder nach Greifswald fahren, um auch am Mittwoch pünktlich meine Sportkurse geben zu können. Hier ist es deutlich kühler als in meiner wunderschönen Heimatstadt und schon im Zug musste ich meine Jacke aus dem Koffer zerren. Dabei hatte ich mir in Berlin noch zur Abkühlung einen leckeren Iced Tea gegönnt, um nicht völlig zu zerfließen. 


Der wirklich warme Frühling ist hier in Greifswald noch nicht angekommen und meinetwegen kann es auch noch einige Zeit dauern, bis wir wieder in stickigen Seminarräumen nach Luft japsen und meine Sportkursteilnehmer die Erwärmung verweigern, weil ihnen doch schon soooooooo warm sei. 
18 April 2012 0 Kommentare

Auf der Erholspur

Seit der Abgabe meiner Arbeit sind jetzt zwei Wochen vergangen und ich stecke noch ganz tief drin im Erholmodus. In den letzten Tagen habe ich also sehr viel und lange geschlafen, noch mehr Serien geguckt und nebenbei einiges an Schmuck gebastelt.






























Das war mal wieder so richtig entspannend und hat super viel Spaß gemacht. Nebenbei habe ich auch noch ein Buch gelesen, das ich von meinem Onkel und meiner Tante zu Ostern bekommen habe.

Es war wirklich unterhaltsam und hat mir gut gefallen. Soweit ich weiß, gibt es weitere Teile und die werde ich mir auf jeden Fall besorgen. Dann aber in der Originalsprache, das ist sicher noch besser.
Heute habe ich außerdem von einer Teilnehmerin eines meiner Sportkurse ein Buch anlässlich des baldigen Welttags des Buches geschenkt bekommen und mich sehr darüber gefreut. Mit einem Buch kann man mir schließlich immer eine Freude machen.


In den richtigen Unialltag bin ich noch nicht wieder zurückgekehrt und es wird mir auch so unendlich schwer fallen, mich an die nächste Hausarbeit zu setzen. Aber dieses Schicksal wird sich nicht mehr lange hinauszögern lassen.
Die Osterfeiertage habe ich mit der Familie sehr ruhig verbracht. Nachdem ich erst am Karfreitag nach Hause fahren konnte, weil ich am Donnerstag noch Seminar hatte, haben wir den restlichen Freitag damit verbracht, unseren Anteil der Familienfeier vom Samstag vorzubereiten. Das Herzblatt hat also fleißig Kuchen gebacken, weil er das wirklich sehr gut kann, und ich hab unsere Osterpräsente vorbereitet. Da ich ja im Vorfeld überhaupt keine Zeit hatte, auch nur irgendwas dafür einzukaufen, hat Tim sich um alles gekümmert und das hat wirklich prima geklappt. Überhaupt hat er mir während der Abschlussarbeit sehr, sehr viel geholfen und ich konnte mich super auf ihn verlassen. Das war wirklich eine Erleichterung und es war natürlich auch ein sehr gutes Gefühl zu sehen, dass er mir in stressigen Zeiten so tatkräftig zur Seite steht.
Für die Familie gab es selbstgemachte kleine Dekoterrarien zu Ostern. Meine Eltern haben natürlich das größte bekommen.

Für meinen Onkel und meine Tante gab es eins in passender Restaurantthematik...


...und da meine Cousine vor kurzem nach München gezogen ist und jetzt immer einen weiten Weg nach Hause hat, gab es ein portables Terrarium für sie.


Für uns selbst habe ich auch noch eins gemacht, das auch in einer Kugelvase wie das meiner Eltern ist. Es ziert jetzt unser Wohnzimmer und ich finde es wirklich super schön. Die Inspiration habe ich bei Pinterest gesammelt, wo es so unzählig tolle Bilder dazu gibt.
Am Ostersonntag waren wir dann mit meinen Eltern noch ein klein wenig cachen und haben dabei einen schönen Spaziergang gemacht. Der Cache neben einer ganze Menge Schafe hat uns dabei am besten gefallen.





Zu Weihnachten und zum Geburtstag habe ich von meinem Onkel und meiner Tante, ihres Zeichens große Freunde des Geocachings, jeweils einen Travel Bug geschenkt bekommen, von denen ich jetzt wenigstens einen schon einmal aktiviert und auf die Reise geschickt habe. Er ist gleich mit meinen Eltern und besagten Onkel und Tante nach England gereist und wurde dort in einer Dose abgelegt. Jetzt freu ich mich darauf, von hier aus seine Reise mitzuverfolgen. Ich bin gespannt, wohin es ihn verschlägt. Für den zweiten muss ich mir noch eine schöne Aufgabe ausdenken und dann werde ich ihn mal hier in Greifswald in einer Dose ablegen. Wenn das Wetter wieder etwas wärmer wird, ist es auch mal wieder Zeit, einige der vielen schönen Caches in Greifswald zu suchen.
Den Ostermontag habe ich mit dem Herzblatt ganz entspannt zu Hause auf der Couch verbracht. Das war sehr erholsam und erst am Dienstag habe ich mich dann wieder auf den Weg gen Norden gemacht. Wieder in der WG passierte mir natürlich gleich ein Missgeschick und mir fiel mein großer Spiegel auf den Fuß. Aus verlässlicher Quelle ( Hi Jessi!) weiß ich und kann nun selbst bestätigen: Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Das war wirklich eine schmerzhafte und sehr farbenfrohe Sache. Aber so langsam tut es nur noch weh wie ein herkömmlicher wenn auch ziemlich starker blauer Fleck. Was lernen wir daraus? Große schwere Spiegel platzieren wir am besten nicht auf einer wackligen Konstruktion wie einem Stapel Fußballmagazine. Ob das der spät zuschlagende Fluch der Examensarbeit war?!
03 April 2012 0 Kommentare

Endlich abgegeben

Das Jahr hat äußerst intensiv begonnen und ich hab fleißig an meiner Examensarbeit geschrieben, geschrieben, geschrieben und geschrieben. Am Ende bin ich recht gut mit der Zeit hingekommen. Gestern gab es nochmal etwas Stress beim Drucken im Copyshop. Man sollte meinen, dass die gutes Equipment haben. Ist ja schließlich ein Copyshop. Aber da irrt man sich durchaus mal. Nach einigem Hin und Her und Rennereien zwischen PC-Pool und zwei Copyshops hab ich dann heute die Arbeit in vernünftigem Zustand abgegeben. So richtig ist die Anspannung noch nicht von mir abgefallen. Aber morgen gönne ich mir erstmal einen Tag der Entspannung mit vielen Serien und einem Buch. Ich muss schließlich endlich den zweiten Teil der Hunger Games weiterlesen. Das hab ich mir während der Examensarbeit aus Vorsicht verboten. Nächtelanges Lesen hätte ich wirklich nicht gebrauchen können. Dafür hab ich aber besonders in den letzten Wochen richtig durchgezogen. Dank meiner Lektorin Jessi und meinem Hiwi-Team aus dem Lieblingsmitbewohner und dem Herzblatt hab ich das auch alles recht gut über die Bühne bekommen.
Mit jeder Stunde, die seit der Abgabe vergeht, werde ich erschöpfter. Offenbar schalte ich so langsam aus dem Alarmzustand zurück in den Normalmodus. Bis einschließlich Ostern gönne ich mir jetzt erstmal viel Freizeit und danach geht's dann wieder los mit den nächsten Hausarbeiten und ein bisschen Unikram nebenher. Aber ich weiß jetzt schon, dass der Einstieg nach einigen freien Tagen wieder richtig schwer wird....
19 Februar 2012 0 Kommentare

Retrospektive: Pasewalk

Momentan bin ich sehr beschäftigt mit meiner Examensarbeit und komme nur zu anderen Dingen, wenn ich mich aktiv vom Arbeiten abhalte. Ans Bloggen denke ich zwar regelmäßig und halte gern auch mal Dinge fest mit dem Gedanken "Darüber kannst du was schreiben!", aber letzteres passiert irgendwie nie. Ich muss mich jetzt also langsam wieder heran arbeiten an die Gegenwart und das funktioniert erstmal über die Vergangenheit.
Zwischen Weihnachten und Neujahr bin ich mit einigen Freunden wieder nach Pasewalk zum weihnachtlichen Doppelturnier gefahren. Wie schon im Vorjahr stand der Spaß im Vordergrund und davon gab es auch reichlich. Nach dem letztjährigen Abenteuer mit einem gemieteten Neunsitzer, haben wir diesmal ein größeres Gefährt gebucht und sind mit der Bahn angereist. Schon auf der Fahrt wurde das Turniererlebnis standesgemäß mit dem ein oder anderen (ich hatte nur einen!) Cuba Libre zur Mittagszeit eingeläutet.


Die Reisezeit verging auch wie im Flug und am frühen Nachmittag standen wir wohlgelaunt am Pasewalker Bahnhof und wurden dort freudig in Empfang genommen.



In der Halle angekommen, wunderte ich mich nach meinem fixen Umziehen, was die Herren so lange trieben. Sie waren nämlich ewig nicht zu sehen. Erst ein Blick in die Herrenumkleide offenbarte, dass erstmal gegessen und - ganz wichtig - weiter getrunken werden musste. Eine gründliche Turniervorbereitung muss schon sein.




Nach einiger Zeit haben wir es dann sogar mal in die Halle und an die Tische zum Einspielen geschafft, bevor es gegen 17Uhr dann endlich mit einer ausgiebigen Begrüßung durch unseren Freund und Gastgeber Dietmar losging.


Das Turnier selbst hat natürlich wirklich Spaß gemacht, auch wenn mein Partner Piet und ich uns eigentlich mehr erhofft hatten als wir letztlich erreichen konnten. Es war wieder einmal amüsant bis erschütternd zu beobachten, wie schwierig es für manche Männer ist, gegen Frauen zu verlieren. Der ein oder andere hat, um diese "Schmach" zu umgehen, auch die Grenzen des Legalen gerne mal überschritten. In den ersten Minuten nach unserem entscheidenden Spiel haben wir uns natürlich sehr darüber geärgert. Aber die gute Stimmung kehrte bald wieder zurück und es gab ja auch noch die Spiele der anderen zu beobachten.


Gegen Mitternacht war dann das Turnier auch beendet und nach ausgiebigem Duschen und Umziehen und noch mehr Cuba Libre ging es dann ins Vereinsheim nach Papendorf, wo wir wieder übernachten durften. Die ein oder anderen haben auch etwas Ruhe gefunden, während manche von uns die Gunst der Stunde nutzten und die ganze Nacht lang plauderten, wenn man schon mal so viel Zeit miteinander hat. Am nächsten Morgen zuckelten wir dann zum Frühstück zu Dietmar.


Satt und müde fiel es uns gegen Mittag äußerst schwer, sein schönes Zuhause in Richtung Bahnhof verlassen zu müssen. Die Rückfahrt war wieder äußerst lustig und wir unterhielten nicht nur uns sondern auch die Hälfte des Abteils prächtig. Am Nachmittag trudelte ich dann wieder zu Hause ein und konnte nur noch ins Bett fallen. Am Abend wurde ich vom Herzblatt nochmal kurz zum Essen geweckt, um dann wieder ins Bett zu fallen.
Am darauffolgenden Freitag haben wir dann noch einige Vorbereitungen für Silvester getroffen, das dieses Jahr in sehr kleinem Kreis bei uns stattfand.
Wie schon im vergangenen Jahr bin ich pünktlich am 1.1. krank geworden, was für meine Examensarbeit natürlich alles andere als günstig war. Ich konnte als nicht schon am 3.1. wieder nach Greifswald fahren und musste erstmal noch in Strausberg das Bett hüten. Meine Eltern brachten mir aus dem Garten büschelweise Salbei, bis ich Salbeitee kaum noch sehen konnte.



Ab und an gönnte ich mir deshalb auch mal eine Tasse Chai, der nicht nur durch seinen guten Geschmack sondern auch die schmissigen Sprüche auf den Teebeuteln besticht.



Nach einer Woche konnte ich dann wieder nach Greifswald fahren, doch so richtig gesund war ich noch nicht wieder. Wegen einer normalen Erkältung gehe ich nun wirklich nie zum Arzt, aber als nach 10 Tagen auch noch meine Mandeln unangenehm angeschwollen waren und ich auf dem linken Ohr tagelang anhaltenden Druck verspürte, ließ es sich nicht vermeiden. Ich wurde für weitere 10 Tage krank geschrieben und musste eine Woche lang ein Antibiotikum in Form solcher monströsen Tabletten nehmen.


Meinem Hals ging es auch schon nach kurzer Zeit besser, aber mit dem Druck auf dem Ohr und damit verbundenem Hörverlust musste ich noch eine Weile kämpfen. Ich war sogar noch beim Ohrenarzt für einen Hör- und einen Drucktest. Aber dort war alles in Ordnung. Irgendwann verschwand der Druck auch ganz unspektakulär und ich konnte mich wieder ohne Einschränkungen meiner Abschlussarbeit widmen. Das tue ich nun auch seit Wochen. Zwar hat sich die konstante Arbeit noch nicht in horrenden  Zahlen geschriebener Seiten niedergeschlagen, aber ich bin guter Dinge. Anfang April ist mein Abgabetermin, bis dahin habe ich nur wenige Ressourcen für anderes zur Verfügung.
Anfang des Monats hat mich noch eine sehr traurige Nachricht ereilt, der Tod meiner Oma. Ich bedaure es sehr, dass sie so vieles in den nächsten Jahren nicht mehr miterleben kann. Doch ihr sich rapide verschlechternder Gesundheitszustand hat das nicht mehr zugelassen. Vergangene Woche haben wir sie dann beerdigt und den Tag im Kreis der Familie verbracht. Natürlich bin ich sehr, sehr traurig, aber im Moment habe ich einfach nicht genug Zeit, mir viele Gedanken zu machen. Ich bin froh, dass wir sie zu Weihnachten noch in einem den Umständen entsprechenden stabilen Zustand gesehen haben. Außerdem habe ich vor allem in meiner Schulzeit viel Zeit mit ihr verbracht und ganze Nachmittage lang mit ihr geplaudert. Daran werde ich immer gern zurückdenken.
 
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