16 Mai 2010 0 Kommentare

Abenteuer einer Reisenden - Die Unzähligste

Warum setzen sich die älteren Leute eigentlich immer neben mich???
Ich sitze im Zug zurück nach Greifswald und es ist wirklich voll. Schon am Hauptbahnhof war klar, das wird nicht witzig. Ich habe mir gleich einen Zweier geschnappt, denn dort passen meine Tasche und ich geradeso hin. In meinem liebgewonnenen Bummelzug ist ohnehin nicht genug Platz für Gepäck, aber heute scheinen alle Rentner Berlins auf die großartige Idee gekommen zu sein, an die Ostsee zu fahren mit den größten Koffern, die sie finden konnten. Ein Rentnerpaar wollte sich zu zwei anderen älteren Damen setzen. Doch um ihr Gepäck auch schön zu verteilen, wurde ein Sitz genutzt und Herr Platzverschwender fragt mich vorwurfsvoll, ob ich endlich meine Tasche verrrücke, damit er sich neben mich setzen kann. Meine Tasche steht also zu meinen Füßen und selbige muss ich nun darauf stellen. Mein Notebook hab ich auf den Schoß genommen, denn in der Tasche würde es jetzt nicht mehr überleben. Schließlich ist Herr Platzverschwender wirklich so dreist und stellt seinen rechten Fuß mit auf meine Tasche. Und da heißt es immer, die Jugend benimmt sich daneben.
Mittlerweile ist eine Schulklasse aus Bamberg dazugestiegen, die nach Peenemünde möchte. Die Temperatur steigt stetig und helle Kinderstimmen teilen sich in fränkischer Begeisterung mit. Zum Glück hab ich mir noch ein paar Folgen One Tree Hill auf den Laptop gezogen. Damit sollte ich dieses Elend überstehen können. Ich lasse es auf einen Versuch ankommen.
06 Mai 2010 0 Kommentare

Nietzsche am Morgen

An einem Donnerstagmorgen im Mai gegen 8.45Uhr sitzen um die 30 Germanistikstudenten in einem Raum mit schlechter Akkustik aber wenigstens vielen Fenstern mit Blick ins Grüne. Circa 20 von diesen jungen Menschen verfolgen mit ihrer Anwesenheit nur ein Ziel: Es gilt, die Zeit abzusitzen und die eigene Unterschrift auf die Anwesenheitsliste zu pflanzen.
All jene, auf die diese Beschreibung nicht zutrifft, sitzen hier mit Körperspannung und Blickkontakt zum Dozenten und sehen sich aufmerksamkeitsheischend um, wenn sie in regelmäßigen Abständen ihre völlig irrelevante Meinung kundtun müssen.
Heute erhellen sie unseren Morgen mit der Argumentation, ob Goethe während seiner Italienreise ein Tourist oder eher ein Reisender im definierten Sinne Jonathan Cullers ist. Man einigt sich ganz eifrig, dass sowohl Merkmale des Bildungsreisenden als auch des Touristen auf unseren guten Goethe zutreffen.
Es schlägt 9.00Uhr und zwei wichtigtuerische Herren bahnen sich ihren Weg nach vorne, stöpseln den Laptop an den Beamer und es gilt: Licht aus! Spot an! Die Show beginnt!
Ein Vortrag über Nietzsche. Kann man sich mehr erhoffen von so einem sonnigen Morgen im Mai? Ein Halbstarker in schwarzer Hose und weißem Hemd (natürlich sorgfältig in die Hose gesteckt) belehrt uns über das Leben Nietzsches zwischen frühem Tod des Vaters und der eigenen Geisteskrankheit in der letzten Dekade vor seinem Ableben. Auf didaktisch bedenkliche Weise werden ziellose Fragen in den Raum geworfen und die Zahl der Nebenaktivitäten des Publikums steigt dramatisch an. Man beschwert sich zu Recht über die fehlende Männlichkeit der Herren im Raum und die beiden Herren, die gerade on stage performen, bilden die absolute Spitze dieses Missstandes.
Bleibt zu hoffen, dass nur die wenigstens dieser Exemplare auf unschuldige Schüler losgelassen werden.
03 Mai 2010 0 Kommentare

Bilder von Sonntag

Die C BEM lief gut wie erwartet. Wir hatten Spaß, nicht zu viel Stress und das Abbauen lief auch irgendwie.
Der richtige Spaß kam erst später. Ich weiß gar nicht genau, wie ich beschreiben soll wie lustig die zwei Stunden danach waren. Das wissen wohl nur jene, die dabei waren. Aber ich hab Fotos gemacht und die sind großartig.

Auf dem Weg von der Halle zu Burger King. Zu meiner Verteidigung: Das ist im Laufen fotografiert, daher die eher schlechte Inszenierung.





Tja und dann bei Burger King waren wir vielleicht ein kleines bisschen peinlich.... aber höchstens ein klitzekleines bisschen.....

Ob Daniel sich deshalb verstecken wollte???


Tom albert rum und Conny guckt entsetzt.


Marcus hingegen guckt zuckersüß.



Wegen der Frostbeule Conny ging's drinnen weiter.


Diesmal guckt Marcus entsetzt.


Ob das an unserem Anblick lag?


Das war wirklich ein großartiger Abend und ich hab Muskelkater vom Lachen. Die folgende Melancholie haben wir mit Asti bekämpft. Ganz spurlos ist sie trotzdem nicht an mir vorbeigegangen. Ich lag ziemlich lange wach und habe darüber nachgedacht, wie nun alles weitergehen soll. Eine Lösung habe ich noch nicht gefunden und ich befürchte, die wird noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.
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Auf rauen Wegen zu den Sternen

Kann jedes Ende wirklich ein Anfang sein? Oder ist das viel zu platt und in der Wirklichkeit ist alles viel komplexer?
Woher weiß man, wann der Wind sich dreht und wann es Zeit ist, seine Fahne nicht mehr hineinzuhängen? Wer entscheidet eigentlich, ob man Gewissheit verdient? Gewissheit darüber, ob man das Richtige für sich selbst getan hat oder viel wichtiger: das Richtige für jene, die einem am Herzen liegen und die man zurücklässt in dem Wissen, dass sie es auch alleine schaffen werden, den Weg zu Ende zu gehen.
Warum muss jede Generation dieselben Erfahrungen völlig allein machen und warum ist es so schwer, geduldig dabei zuzusehen?
Warum sagen wir so gerne, dass jeden Morgen die Sonne wieder aufgeht und dass in jeder Dunkelheit die Sterne funkeln? Nicht weil es so romantisch ist, sondern weil es die Wahrheit ist. Weil es pathetisch ist und weil das dazugehört.
Und vor allem weil diese Metapher für jemanden ist, der sie versteht und der weiß, was Metaphern sind.
01 Mai 2010 0 Kommentare

und plötzlich ist Mai...

Der April ist schon wieder wie im Flug vergangen. In Greifswald war ich ja nur die Woche über und manchmal wirklich bloß von Montagnachmittag bis Donnerstagnachmittag. Dieses Wochenende ist leider die vorerst letzte meiner "Verpflichtungen" in Berlin. Ich sag so oft "Ich muss am Wochenende nach Berlin." Aber es ist nie müssen, sondern immer wollen. Wenn ich könnte, würde ich das noch viel häufiger machen.
Gestern war ich jedenfalls beim Training, aber da sind wir nicht zu wirklich viel gekommen, weil zu viel für die C BEM morgen vorbereitet werden musste. Dafür haben wir heute aufgebaut und danach noch ein bisschen gespielt. Was mich für gestern deutlich entschädigt hat. Der Nachhauseweg zu Fuß war dann doch etwas beschwerlich, aber mittlerweile konnte ich mich wieder ein bisschen erholen. Ich werde schließlich auch nicht jünger...
Morgen bringen wir dann die C BEM hoffentlich gut und zügig über die Bühne. Die Kinder und die Jungs unterstützen uns bei der Turnierleitung und es wird wohl deutlich entspannter als bei den letzten Turnieren. Da werde ich wohl an meiner Lieblingsturnierleitungsaußenstelle sitzen können, wenn ich die von meinem richtigen Platz aus schon nicht sehen kann.
Bei den Vorbereitungen heue habe ich ein paar Schnappschüsse gemacht. Die Kinder haben doch wirklich zusammen aus Servietten Seerosen gefaltet.







Und die Netze mussten ja auch alle die richtige Höhe haben.









 
 und Spaß hatten wir auch



Morgen wird's ganz sicher noch mehr davon geben und ich freu mich wirklich drauf. Es ist zwar mit frühem Aufstehen verbunden, aber es gibt ja genügend Kaffee und der Imbiss ist gleich neben der Turnierleitung. Sehr praktisch!
 
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