16 November 2011 0 Kommentare

Retrospektive: Dublin

Anlässlich des 50. Geburtstags meines Vaters haben wir uns Ende Oktober einen Kurztrip nach Dublin im Kreis der Familie gegönnt. Von Donnerstagabend bis Montagnachmittag hatten wir Zeit, die Stadt zu erkunden, Sehenswürdigkeiten abzuklappern, shoppen zu gehen und das ein oder andere Pint zu inhalieren.
Dass wir jeden Weg zu Fuß zurückgelegt haben, hat meinen maroden Gelenken natürlich ganz und gar nicht gefallen. Aber irgendwie habe ich das Wochenende überstanden, auch wenn ich zwischendurch das Gefühl hatte, auf jeder einzelnen Straße Dublins gewandelt zu sein. Nach den etwas mehr als drei Tagen, die wir in Irlands Hauptstadt verbracht haben, hat sich mein Anfangsverdacht bestätigt: Man kann nie genug Zeit haben, um das Land und seine Leute zu genießen. Das war meine dritte Reise nach Irland und ich habe noch lange nicht genug. Natürlich konnten wir nur einen Bruchteil der Dubliner Sehenswürdigkeiten besuchen und Museen sind uns glücklicherweise erspart geblieben, da das Wetter einigermaßen mitgespielt hat. Man kann schon fast sagen, dass wir für irische Verhältnisse bombastisches Wetter hatten. Der komplette Freitag war trocken und mild. Ebenso mehr als der halbe Samstag. Leichter Nieselregen bis Sonntagabend. Danach Regen, Regen, Regen. Am Montagnachmittag zeichnete sich dann eine prekäre Situation für die Stadt ab. Wir waren glücklicherweise schon am Flughafen, als wir mitbekamen, dass so viel Regen auch für irische Verhältnisse ungewöhnlich war. Es hatte von Sonntagabend bis zum späten Montagnachmittag so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Monat. Die Stadt wurde infolgedessen von Überflutungen heimgesucht, in denen tragischerweise sogar Menschen starben. Erst als wir schon wieder zu Hause waren, haben wir gesehen, wie verheerend die Ausmaße waren.




Ganze Shoppingzentren wurden evakuiert, weil Erdgeschosse und Keller überschwemmt wurden. Doch das haben wir, wie gesagt, nicht mehr live miterlebt, da wir noch einen der letzten Busse erwischt haben müssen, der ohne Probleme zum Flughafen fahren konnte. Unsere Eindrücke sind also bei gutem Wetter entstanden, wie dieses Bild der Bridge over not yet troubled water.


Molly Malone and Lucky Leprechaun.


Many Leprechauns apparently on their way to a Lucky Leprechaun Unity meeting.


Als fleißige Studentin war ich nach eingehender Lektüre meines Lonely Planet Reiseführers top vorbereitet.


An der Guiness Brauerei sind wir leider nur vorbeigekommen und hatten keine Zeit, für eine Führung. Das machen wir dann beim nächsten Mal.


Die St. Patrick's Cathedral haben wir aber sowohl von außen...


...als auch von innen gesehen.


Auf unseren Wegen durch die Straßen und Gassen der Stadt...


... gab es an jeder Ecke versteckte Kleinigkeiten zu entdecken...


...und Statuen zu bestaunen.


Eigentlich hätte ich mir gern eines der Poster mit den Doors of Dublin mitgenommen, doch das hätte die Heimreise gar nicht unbeschadet überstanden. Eine eigene, kleine Version habe ich trotzdem.


Während unserer Stadterkundungen haben wir die Zeit auch genutzt,  um ein wenig unserem neuen Hobby, dem Geocaching, nachzugehen.


Neben diesen beiden haben wir noch einige mehr gefunden.


Allerdings sind mein Onkel und meine Tante schon solche Profis (sie haben schon mehr als 1000 Caches gefunden), dass es oftmals schwer war, mit ihnen Schritt zu halten. Deshalb hatte mein Onkel den Cache meistens schon geborgen, bevor wir an Ort und Stelle so richtig angekommen waren. Spaß gemacht hat es aber natürlich trotzdem. Ich wünschte, es hätte das Geocaching schon gegeben, als meine Cousine und ich mit unseren Eltern immer wandern mussten.

Auf ausgedehnten Shoppingtouren konnte ich viele schöne Sachen für mich erbeuten. Ich hatte mir vom Shopping auf der Insel vor allem Sachen erhofft, die sich von den heimischen Kollektionen unterscheiden und das hat auch sehr gut geklappt. Einige neue Sachen brauchte ich ohnehin und so ließ sich das prima mit unserer Reise verbinden. Das ein oder andere Schnäppchen konnte ich dann bei Penneys alias Primark auch erbeuten. 

Für den Samstagabend hatten wir schon von zu Hause aus Konzertkarten für Wakey! Wakey! besorgt.


Das Konzert fand in einem wirklich kleinen, aber gemütlichen Club statt. Als Support Act war die israelisch-amerikanische Rosi Golan mit dabei.


Beide Auftritte haben uns allen wirklich super gefallen. Ich war im Vorfeld ja etwas nervös, weil ich ein bisschen federführend bei der Auswahl unserer Veranstaltung war. Zwar haben wir mit meinen Eltern zusammensitzend in die Musik der einzelnen Bands und Künstler, die an diesem Wochenende in Dublin spielten, reingehört. Aber nur ich kannte die Musik von Wakey! Wakey! schon vorher, wenn auch nur integriert in eine meiner Lieblingsserien. Ich war jedenfalls sehr erleichtert, dass das Konzert allen Beteiligten so gut gefallen hat. Rosi Golan kannte ich vorher noch nicht. Aber da sie uns auch prima gefallen hat, hab ich ihr nach ihrem Auftritt gleich noch am Merchandising Stand ihre beiden Alben abgekauft. Das scheint eine gute Idee gewesen zu sein, denn ihre Alben kann man als Hardcopy schon mal nicht auf Amazon.de kaufen, wie mein Test gerade hervorbrachte.

Neben diesem Konzert kamen wir in Dublin in den Genuss von einer Menge weiterer Live Musik. In fast allen Pubs spielen mehrmals die Woche und stellenweise auch an jedem Tag der Woche Live Musiker. Im Vordergrund steht dabei natürlich der irische Folk, aber damit wird auch für eine klasse Stimmung in den Pubs gesorgt. Wir haben die Abende dort wirklich sehr genossen und das lag nicht nur am guten Bier und Cider.

Ich könnte noch viele Wörter mehr verwenden, um zu erzählen, was wir alles erlebt und gesehen haben in unserer kurzen Zeit. Doch jedem, der sich dafür interessiert, kann ich nur sagen:

Go visit Dublin and make your own memories!
01 November 2011 0 Kommentare

Retrospektive: Hannover

Wie gestern versprochen, beginne ich meine Rückblickserie. Zu Beginn der nun auch schon wieder in der Vergangenheit liegenden Sommersemesterferien habe ich endlich mal wieder das Herzblatt in Hannover besucht. Schließlich neigte sich seine Zeit dort auch dem Ende entgegen.
Nachdem sich unsere Urlaubspläne mit Freunden zerschlagen hatten, sollten einige Tage Freizeit in Hannover als Ersatz herhalten.
Da Muttis Geburtstag anstand, haben wir einige Stunden in den Shoppinggegenden der Stadt verbracht, um schöne Geschenke zu finden. Das kostete Zeit, mündete aber in guten Ergebnissen. Außerdem hab ich natürlich nicht ganz so viel einzuwenden gegen gepflegtes Bummeln. Einziger Wehmutstropfen:



Die Primarkfiliale ist immer noch nicht fertig. Aber glücklicherweise bekommt Berlin im kommenden Jahr auch gleich zwei davon. Einige Impressionen unserer Stadtbummel:






Da eine Freundin des Herzblatts Führungen auf dem Schloss Marienburg geleitet hat, haben wir noch den letzten Tag ihres Engagements genutzt und uns mit dem Bus auf den Weg gemacht. Am Straßenrand wird man an der Haltestelle abgeladen und dann ging es noch 1,5 km hoch zum Schloss.


Zum Glück war das Wetter gut und der Aufstieg war nicht nur sprichwörtlich ein Spaziergang. Oben angekommen wird man von einem zauberhaften Anblick empfangen.



Das Schloss ist wirklich hübsch und die Führung war sehr interessant, obwohl ich mich mit unserem deutschen Adel nun wirklich nicht auskenne. Leider dürfen im Inneren keine Fotos gemacht werden. Aber dank unserer guten Beziehungen durften wir auch noch schnell vor dem Beginn der nächsten Führung auf den Turm und genossen den tollen Ausblick.


Man konnte die umliegenden Städte erkennen und ganz romantisch auch auf die Raffinerie des Nordzuckers blicken. Der Ausflug war wirklich sehr schön und als wir zurück an der Bushaltestelle vom gleichen Busfahrer wie auf dem Hinweg wieder eingesammelt wurden, war er ganz verwundert, dass wir nicht nass geworden waren. Wir hatten wirklich absolutes Glück. Nach wenigen hundert Metern im Bus begann es tatsächlich zu regnen, was es offenbar in der gesamten Umgebung bis dahin schon vorher getan hatte.

Noch am gleichen Tag hatte das Herzblatt abends ein Fußballspiel in der Betriebssportliga. Also machten wir uns auf den Weg zum Heimspielort, der in folgender Parkanlage zu finden war.


Darüber habe ich mich ja köstlich amüsiert. Ich bin schließlich leicht zu erheitern.
Entgegen jeder Logik spielte das Herzblatt nicht für die Betriebssportgruppe von Bosch Rexroth sondern für IBM. Deren Clubhaus liegt im Park der Sinne (ich find's immer noch lustig) und während ich auf Tim vor der Umkleidekabine wartete, bot sich mir der folgende Anblick.


Das nenne ich mal eine LAN-Party der Silberfüchse, die ich so stereotyp nun wirklich nicht bei IBM erwartet hätte. Es war auch ein wahres Fest, den Herren zuzuhören. Die hatten wirklich Ahnung und tauschten Wissen und Programme aus.
Offenbar extra mir zu Ehren gestaltete sich das Pokalspiel gegen die Rentenversicherung besonders lang.



Auch nach Verlängerung wollte sich kein Sieger hervortun und es kam zum Elfmeterschießen. In selbigem musste sich IBM leider ganz knapp geschlagen geben. Wenn ich mich recht entsinne, verlor man 12:13, nachdem jeder Spieler mindestens zweimal als Schütze an den Punkt gehen musste.

An einem der folgenden Tage wollte das Herzblatt unbedingt in die Herrenhäuser Gärten gehen, weil er an ihnen zwar jeden Tag vorbeifuhr, aber noch nie darin gewesen war. Als ich meiner Mutter davon erzählte, hätte ich auf den Zweifel in ihrer Stimme hören sollen: "Nehmt ihr Drogen?!" Sie sollte Recht behalten. So spannend war es nicht. Der Park war natürlich schön, das steht außer Frage. Aber wir sind wohl noch nicht alt genug, um uns daran gebührend zu erfreuen. Da uns aber meine Eltern immer mit unzähligen Bildern aus ihren Urlauben quälen erfreuen, habe ich ebenso unzählige Fotos in den Gärten gemacht, damit es endlich mal zu einer Diashow-Revanche kommen konnte. Um davon einen kurzen (!) Eindruck zu vermitteln:






In kleinen Schauhäusern gab es wenigstens auch Tiere (Vögel und Schildkröten!) zu bestaunen. Das hat mich etwas milder gestimmt. Außerdem waren einige Pflanzennamen recht amüsant.




Doch mehr kann ich Gartenanlagen noch nicht abgewinnen.
Am Folgetag mussten wir uns dann auch schon wieder auf den Heimweg gen Strausberg machen, um die Geburtstagsfeier meiner Mama nicht zu verpassen. Dabei haben wir den Linienbus genommen, weil wir keine Mitfahrgelegenheit auftreiben konnten. Das war auch ein absolutes Highlight. Der Bus war recht voll und mit vielen Rentnern bestückt. Wir konnten nicht neben einander sitzen, was natürlich ein klarer Nachteil war. Zum Glück hatte ich mir Serienfolgen auf mein Ei-Telefon (so nennt Tim es gerne) gezogen und die Zeit verging rasch. Wie es sich aber für jede gute Busreise gehört, gab es nervige Kinder, redselige Rentner und die Schenkelklopfer der Busfahrer: "Wir bieten unser weltberühmtes 3-Gänge-Menü an, das immer gern genommen wird: Würstchen mit Toast und Senf!" Da der Ankunftsbahnhof in Berlin von uns aus am anderen Ende der Stadt gelegen ist, waren wir doch eine ganze Weile unterwegs. Zwar war der Bus etwas günstiger als die Bahn, aber mein präferiertes Transportmittel wird der Linienbus wohl trotzdem nicht.

Mittlerweile hat das Herzblatt Hannover vorerst hinter sich gelassen und ist für sein Masterstudium wieder zu Hause. Unser Zuhause fühlt sich auch prompt wieder viel heimischer an und nicht mehr so verlassen wie in den langen Monaten davor. Es waren ja doch fast zwei Jahre, die Tim in Hannover verbracht hat. Doch er war alles andere als traurig, als er dem hellhörigen Ein-Zimmer-Apartment den Rücken gekehrt hat.

Die knappe Woche Hannover war ein schöner Kurzurlaub, dem ich noch eine erholsame Woche Heimaturlaub anschließen konnte. Während meine Eltern Urlaub machten, hütete ich Haus, Hof und Katze. Dabei hatte ich auch Besuch von Freunden, was mir schöne Nachmittage und Abende bescherte, bevor ich wieder nach Greifswald fuhr, um - wie Papa sagen würde - die Studien voranzutreiben.
 
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