16 Dezember 2012 2 Kommentare

Vorweihnachtszeit

Die Zeit rast. Heute ist schon der 3. Advent und es ist noch so viel zu tun bis zum Ende des Jahres. An der Weihnachtsgeschenkefront ist es durchwachsen. Was schenkt man denn Omas?! Ich bin ein bisschen ratlos. Aber ich werde diese Woche noch einmal die Geschäfte unsicher machen müssen.
Die wirklich besinnliche Zeit ist bei uns in der WG noch nicht eingezogen. Allerdings lässt unser stimmungsvolles Ambiente auch ein bisschen zu wünschen übrig. Dafür können wir mit tonnenweise Süßigkeiten aufwarten, die wir aus Paketen unserer Familien zusammentragen konnten.
Mein Nikolauspaket war auch wirklich sehr schön und mit leckeren Sachen gefüllt.





Der portable Miniadventskranz ist so niedlich und auch der Bücherstempel ist so hübsch! Zu allererst habe ich mich über die Lakritze hergemacht. Das war eine willkommene Abwechslung zu Lebkuchen und all den anderen weihnachtstypischen Sachen, die sich bis dahin bei uns stapelten.
Auch mein Weihnachtskalender ist sehr schön dieses Jahr. Hinter jedem Türchen verbirgt sich nicht nur Schokolade, sondern auch ein Foto. Da waren schon niedliche Bilder dabei und ich bin gespannt, was noch so kommt.


Bis ich am 21. dann nach Hause fahren werde, muss noch einiges erledigt werden. Ich habe noch zwei Seminare, muss noch eine Hausarbeit fertig schreiben, die restlichen Geschenke besorgen, zwei Kolloquien besuchen und meine letzten Sportkurse für dieses Jahr geben. Das wird also eine vollgepackte Woche. 
01 Dezember 2012 0 Kommentare

Das lyrische Ich


Seit meinem letzten Post geht es mir deutlich besser. Vielleicht habe ich es gebraucht, diese Dinge explizit zu machen. Denn seit sie aus meinem Kopf über die Tastatur geflossen sind, fühlen sie sich abgeschlossen an. Von der Traurigkeit des letzten Eintrags und vor allem den Tagen, die ihm vorausgingen, ist nichts mehr übrig. Über diesen fühlbaren Fortschritt bin ich natürlich unfassbar froh, denn wer ist schon gern unglücklich?!
Etwas weniger häufig aber trotzdem immer noch präsent sind die Gedanken darüber, was diese Beziehung der letzten sieben Jahre denn nun eigentlich war. Sie war definitiv deutlich weniger als das, für was ich sie hielt. Ich war zweifellos nicht die beste Version von mir selbst und vor allem nicht immer die glücklichste. Ich habe viel zurückgesteckt und meine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund rücken lassen. Natürlich liegt es mir auch, mich um andere zu kümmern. Die Schwierigkeiten der anderen zu lösen, ist schließlich auch immer viel einfacher als sich seinen eigenen Dämonen zu stellen. Ich hätte mir für die schwierigen Zeiten einen Partner gewünscht, der mir dabei hilft, meine eigenen Schwierigkeiten anzugehen, denn am Ende des Tages bekomme ich es nicht über die Lippen, selbst um Hilfe zu bitten. Dass der Wunsch nach einem solchen Partner kein überzogenes Anspruchsdenken ist, zeigt mir die Unterstützung meiner Freunde. Als ich "Danke für eure Hilfe" sagte, bekam ich ein "Keine Ursache. Du bist immer für uns da und jetzt sind wir mal für dich da." Also gibt es Menschen in meinem Leben, die ganz deutlich sehen, wer ich bin und was ich tue. Offenbar hat in den letzten Jahren schlichtweg nur ein Einziger genau das nicht gesehen. Wahrscheinlich hat Kleines Solo von Erich Kästner auch deshalb einen Nerv getroffen, als ich es heute gelesen habe.

Kleines Solo

Einsam bist du sehr alleine.
Aus der Wanduhr tropft die Zeit.
Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.
Träumst von Liebe. Glaubst an keine.
Kennst das Leben. Weißt Bescheid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Wünsche gehen auf die Freite.
Glück ist ein verhexter Ort.
Kommt dir nahe. Weicht zur Seite.
Sucht vor Suchenden das Weite.
Ist nie hier. Ist immer dort.
Stehst am Fenster. Starrst auf Steine.
Sehnsucht krallt sich in dein Kleid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Schenkst dich hin. Mit Haut und Haaren.
Magst nicht bleiben, wer du bist.
Liebe treibt die Welt zu Paaren.
Wirst getrieben. Mußt erfahren,
daß es nicht die Liebe ist ...
Bist sogar im Kuß alleine.
Aus der Wanduhr tropft die Zeit.
Gehst ans Fenster. Starrst auf Steine.
Brauchtest Liebe. Findest keine.
Träumst vom Glück. Und lebst im Leid.
Einsam bist du sehr alleine -
und am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit.

Erich Kästner

Die Kunst, ob nun in Wort oder Bild, spricht uns wohl nur in unseren emotionalen Extremsituationen von überschäumender Freude oder Traurigkeit bis zur Deckungsgleichheit an. Deshalb ist es, denke ich, ein gutes Zeichen, dass mir die einzelnen Bilder stellenweise zu überzogen sind, als mich vorbehaltlos mit ihnen zu identifizieren. Doch der Grundgedanke bleibt erhalten. In der Beziehung der vergangenen sieben Jahre war ich zweifellos zu zweit allein.
 
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