01 November 2011

Retrospektive: Hannover

Wie gestern versprochen, beginne ich meine Rückblickserie. Zu Beginn der nun auch schon wieder in der Vergangenheit liegenden Sommersemesterferien habe ich endlich mal wieder das Herzblatt in Hannover besucht. Schließlich neigte sich seine Zeit dort auch dem Ende entgegen.
Nachdem sich unsere Urlaubspläne mit Freunden zerschlagen hatten, sollten einige Tage Freizeit in Hannover als Ersatz herhalten.
Da Muttis Geburtstag anstand, haben wir einige Stunden in den Shoppinggegenden der Stadt verbracht, um schöne Geschenke zu finden. Das kostete Zeit, mündete aber in guten Ergebnissen. Außerdem hab ich natürlich nicht ganz so viel einzuwenden gegen gepflegtes Bummeln. Einziger Wehmutstropfen:



Die Primarkfiliale ist immer noch nicht fertig. Aber glücklicherweise bekommt Berlin im kommenden Jahr auch gleich zwei davon. Einige Impressionen unserer Stadtbummel:






Da eine Freundin des Herzblatts Führungen auf dem Schloss Marienburg geleitet hat, haben wir noch den letzten Tag ihres Engagements genutzt und uns mit dem Bus auf den Weg gemacht. Am Straßenrand wird man an der Haltestelle abgeladen und dann ging es noch 1,5 km hoch zum Schloss.


Zum Glück war das Wetter gut und der Aufstieg war nicht nur sprichwörtlich ein Spaziergang. Oben angekommen wird man von einem zauberhaften Anblick empfangen.



Das Schloss ist wirklich hübsch und die Führung war sehr interessant, obwohl ich mich mit unserem deutschen Adel nun wirklich nicht auskenne. Leider dürfen im Inneren keine Fotos gemacht werden. Aber dank unserer guten Beziehungen durften wir auch noch schnell vor dem Beginn der nächsten Führung auf den Turm und genossen den tollen Ausblick.


Man konnte die umliegenden Städte erkennen und ganz romantisch auch auf die Raffinerie des Nordzuckers blicken. Der Ausflug war wirklich sehr schön und als wir zurück an der Bushaltestelle vom gleichen Busfahrer wie auf dem Hinweg wieder eingesammelt wurden, war er ganz verwundert, dass wir nicht nass geworden waren. Wir hatten wirklich absolutes Glück. Nach wenigen hundert Metern im Bus begann es tatsächlich zu regnen, was es offenbar in der gesamten Umgebung bis dahin schon vorher getan hatte.

Noch am gleichen Tag hatte das Herzblatt abends ein Fußballspiel in der Betriebssportliga. Also machten wir uns auf den Weg zum Heimspielort, der in folgender Parkanlage zu finden war.


Darüber habe ich mich ja köstlich amüsiert. Ich bin schließlich leicht zu erheitern.
Entgegen jeder Logik spielte das Herzblatt nicht für die Betriebssportgruppe von Bosch Rexroth sondern für IBM. Deren Clubhaus liegt im Park der Sinne (ich find's immer noch lustig) und während ich auf Tim vor der Umkleidekabine wartete, bot sich mir der folgende Anblick.


Das nenne ich mal eine LAN-Party der Silberfüchse, die ich so stereotyp nun wirklich nicht bei IBM erwartet hätte. Es war auch ein wahres Fest, den Herren zuzuhören. Die hatten wirklich Ahnung und tauschten Wissen und Programme aus.
Offenbar extra mir zu Ehren gestaltete sich das Pokalspiel gegen die Rentenversicherung besonders lang.



Auch nach Verlängerung wollte sich kein Sieger hervortun und es kam zum Elfmeterschießen. In selbigem musste sich IBM leider ganz knapp geschlagen geben. Wenn ich mich recht entsinne, verlor man 12:13, nachdem jeder Spieler mindestens zweimal als Schütze an den Punkt gehen musste.

An einem der folgenden Tage wollte das Herzblatt unbedingt in die Herrenhäuser Gärten gehen, weil er an ihnen zwar jeden Tag vorbeifuhr, aber noch nie darin gewesen war. Als ich meiner Mutter davon erzählte, hätte ich auf den Zweifel in ihrer Stimme hören sollen: "Nehmt ihr Drogen?!" Sie sollte Recht behalten. So spannend war es nicht. Der Park war natürlich schön, das steht außer Frage. Aber wir sind wohl noch nicht alt genug, um uns daran gebührend zu erfreuen. Da uns aber meine Eltern immer mit unzähligen Bildern aus ihren Urlauben quälen erfreuen, habe ich ebenso unzählige Fotos in den Gärten gemacht, damit es endlich mal zu einer Diashow-Revanche kommen konnte. Um davon einen kurzen (!) Eindruck zu vermitteln:






In kleinen Schauhäusern gab es wenigstens auch Tiere (Vögel und Schildkröten!) zu bestaunen. Das hat mich etwas milder gestimmt. Außerdem waren einige Pflanzennamen recht amüsant.




Doch mehr kann ich Gartenanlagen noch nicht abgewinnen.
Am Folgetag mussten wir uns dann auch schon wieder auf den Heimweg gen Strausberg machen, um die Geburtstagsfeier meiner Mama nicht zu verpassen. Dabei haben wir den Linienbus genommen, weil wir keine Mitfahrgelegenheit auftreiben konnten. Das war auch ein absolutes Highlight. Der Bus war recht voll und mit vielen Rentnern bestückt. Wir konnten nicht neben einander sitzen, was natürlich ein klarer Nachteil war. Zum Glück hatte ich mir Serienfolgen auf mein Ei-Telefon (so nennt Tim es gerne) gezogen und die Zeit verging rasch. Wie es sich aber für jede gute Busreise gehört, gab es nervige Kinder, redselige Rentner und die Schenkelklopfer der Busfahrer: "Wir bieten unser weltberühmtes 3-Gänge-Menü an, das immer gern genommen wird: Würstchen mit Toast und Senf!" Da der Ankunftsbahnhof in Berlin von uns aus am anderen Ende der Stadt gelegen ist, waren wir doch eine ganze Weile unterwegs. Zwar war der Bus etwas günstiger als die Bahn, aber mein präferiertes Transportmittel wird der Linienbus wohl trotzdem nicht.

Mittlerweile hat das Herzblatt Hannover vorerst hinter sich gelassen und ist für sein Masterstudium wieder zu Hause. Unser Zuhause fühlt sich auch prompt wieder viel heimischer an und nicht mehr so verlassen wie in den langen Monaten davor. Es waren ja doch fast zwei Jahre, die Tim in Hannover verbracht hat. Doch er war alles andere als traurig, als er dem hellhörigen Ein-Zimmer-Apartment den Rücken gekehrt hat.

Die knappe Woche Hannover war ein schöner Kurzurlaub, dem ich noch eine erholsame Woche Heimaturlaub anschließen konnte. Während meine Eltern Urlaub machten, hütete ich Haus, Hof und Katze. Dabei hatte ich auch Besuch von Freunden, was mir schöne Nachmittage und Abende bescherte, bevor ich wieder nach Greifswald fuhr, um - wie Papa sagen würde - die Studien voranzutreiben.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
;