05 Juli 2013

Boomerang-Kind

Es hat mich also wieder nach Hause ins schöne Rehfelde verschlagen. Das muss er sein, der Traum aller Eltern. Das Kind durch's jahrelange Studium gebracht, bis es endlich einen hochwertigen Abschluss macht, um es dann mit Sack und Pack wieder nach Hause zu holen. Aber spulen wir kurz ein bisschen zurück. Nachdem ich einige Zeit mit dem Ausmisten gehadert habe, ließ es sich aber nicht mehr länger vermeiden, endlich damit anzufangen. Tatsächlich kam ich auch sehr gut voran und Tüte um Tüte wanderte in den Müll. Allein aus meinem Kleiderschrank habe ich drei volle Säcke verbannt.


Doch am schwerwiegendsten in jeglicher Facette der Wortbedeutung war der Papiermüll. Thomas hat mir geholfen, diese Berge von Skripten, Notizen und Kopien zur Papiertonne zu tragen. Wir schätzen, dass die 20kg-Marke sicher geknackt wurde durch den Inhalt zweier Bananenkisten und dieser vier kleineren Kisten, die alle randvoll waren.


Langsam aber sicher füllte sich das derzeit nur als Abstellraum fungierende dritte Zimmer mit meinen Sachen. Ein Blick darauf ließ aussagekräftige Schlüsse über meine Hobbies zu. Die tütenweise Bücher sind ja kein Geheimnis, aber allein meine Sport-Shirts haben eine große Sporttasche gefüllt. Wo kommen die bloß alle her?! Und wo wir gerade bei Taschen sind. Meine Handtaschen haben nicht alle in eine Reisetasche gepasst. Ich habe da Exemplare gefunden, an die ich mich nicht mal erinnern kann. In einer befand sich sogar ein kleines Kärtchen mit der Telefonnummer eines Herren. An dieser Stelle entschuldige ich mich aufrichtig dafür, dass ich dieses jungen Mann nie angerufen habe.


Meine Packbemühungen förderten aber auch kleine Schätze zutage, wie zum Beispiel das Namenstape vom meinem allerersten Tag an der Uni. Das klebte tatsächlich noch in einer Tasche, die ich in den ersten Semestern immer für die Uni benutzt habe.


Für den Freitagabend blieb nur noch das Abmontieren des Crosstrainers und das Einpacken des Küchenzeugs übrig und Thomas hat mir super dabei geholfen. Bei einigen Stücken in unserer Küche konnten wir aber beide bei bestem Willen nicht sagen, wem sie gehören und woher sie eigentlich kamen.

Der Umzug selbst lief am Samstag dann sehr gut und ging auch total fix. Ich habe ja so einige Möbel in der WG lassen können bzw. müssen, schließlich stehen in Rehfelde bereits genug Möbel von mir. René und Thomas haben in Greifswald tatkräftig geholfen, sodass in weniger als einer Stunde alles im Transporter verstaut war. Der letzte wehmütige Blick in mein Zimmer sah dann so aus:


Zum Glück waren wir dann noch gemeinsam Pizza essen, denn das war noch mal eine schöne Gelegenheit zusammenzusitzen. Mich von Thomas und René zu verabschieden, war natürlich trotzdem furchtbar traurig. Im Auto haben meine Eltern dann die gesamte Fahrt über mit mir geplaudert und mich dadurch gut abgelenkt.

In Rehfelde lief es dann ebenso reibungslos. Manja kam noch zum Helfen und mit der Sackkarre ließen sich ja immer gleich mehrere Kisten zum Haus fahren. Einige davon stehen immer noch rum, weil ich einfach die Nase voll habe vom Herumräumen und Packen. Für die meisten Sachen muss ich hier auch erst einmal wieder eine gute Unterbringung finden. Aber so langsam wäre es auch gut, wenn ich mich aufraffen könnte und hier endlich wieder Ordnung einzieht.

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