21 Juli 2010

Von Sumpfbiebern und sonstigem Getier

Seit einigen Wochen schon hatten meine Sportkursmiezen und ich geplant, dem Greifswalder Tierpark einen Besuch abzustatten. Heute hat es endlich geklappt und es schien ein perfekter Tag dafür zu sein. Britta, Hannah und ich hatten mehr oder minder frei. Lernen zählt ja irgendwie nicht so als offizielle Betätigung. Lilly, das arme Ding, hat natürlich den Tag im  Labor bei einem ihrer unzähligen Praktika verbracht. Die Biochemiker haben es aber auch nicht leicht.
Die eine etwas mehr, die andere etwas weniger geschafft fanden wir uns also gegen 16Uhr an der Pforte des Tierparks ein. 3,60€ leichter (3,00€ Eintritt, 0,60€ Huftierfutter) betraten wir frohen Mutes das Gelände. Das Wetter war wirklich super für so einen Tag mit Tieren. Sonnig, aber nicht zu heiß und im Schatten ohnehin sehr angenehm. Die Stimmung war super, die Albernheit schon von Anfang an in Höchstform und wir machten uns auf den Weg.
Die Route startete bei den Sumpfbiebern und schon hier gab es viel zu sehen.

Einige Sumpfbieber fraßen genüsslich.

20072010915.jpg












Andere wiederum dösten entspannt im Schatten.


20072010916.jpg

Und wieder andere zankten sich beharrlich. Worum es dabei ging, ist uns nicht wirklich klargeworden.

20072010913.jpg

Wir haben diesem Schauspiel einige Minuten beigewohnt, da es auch lautmalerisch von den zwei Protagonisten sehr schön dargestellt wurde. Es wurde allerdings zunehmend deutlich, dass dieser Konflikt so schnell kein Ende finden würde und deshalb setzten wir unsere Reise fort.
Während Hannah und Lilly es einigermaßen schafften, ein Selbstporträt zu schießen, erreichten wir die Huftiere.

20072010918.jpg

Mein am Eingang erstandenes Huftierfutter konnte zum Einsatz kommen. Vorher allerdings ganz wichtig: Nicht die Pferde füttern! Die armen bekommen sonst Bauchweh und das wollen wir nicht. Wir beschränken uns also auf jene Huftiere, die keine Pferde sind.
Es fand sich auch schnell der erste Kandidat.

20072010921.jpg

Dieses Exemplar war äußerst gierig und ebenso gewitzt. Seinen kunstvoll geschwungenen Kopfschmuck setzte es erfolgreich beim Kampf um den besten Futterplatz (vor meiner Futtertüte) ein.

20072010919.jpg

Darüber hinaus profitierte es schlichtweg von der Faulheit der anderen, die träge irgendwo anders herumlagen und sich erst später dazugesellten.

20072010917.jpg












Hier ist eins der wagemutigen Mithuftiere, das sich nach einigem Tütenrascheln auch an den Zaun trollte.

20072010925.jpg

Nur um kurze Zeit später mit wesentlich zu wenig leckerem Huftierfutter sogleich in einen Kampf um selbiges verwickelt zu werden.

20072010924.jpg











Da war richtig was los bei den Huftieren. Am Ende drängelte man sich sogar noch am Zaun. Aber wir erinnern uns daran, kein Futter für die Pferde!



20072010927.jpg

Weiter ging es zum richtigen Streichelzoo, in dem sich naturgemäß die richtig gierigen, kleinen Ziegen finden lassen, die alles anknabbern, was in ihre Nähe kommt.

 20072010929.jpg
 
Wenn es hart auf hart kommt (als ob es das in einem Streichelzoo für diese kleinen, verwöhnten Zicklein jemals käme), dann steigen diese Biester auch über die am Boden liegenden Kinderkörper, die ein lebenslanges Trauma als Geschenk mit nach Hause nehmen dürfen.
Wir wollten auf der sicheren Seite bleiben und haben uns selbstredend nicht in das Gehege gewagt. Seien wir doch mal ehrlich, Traumata haben wir schon genug. Wir studieren schließlich.
Aber Hannah hat sich ganz nah herangewagt.

20072010928.jpg

Trotz dieser gefährlichen Lage konnte sie die Reise danach wohlbehalten mit uns fortsetzen.


20072010931.jpg

Die Huftierpromenade hielt noch weitere Exemplare für uns bereit. Von diesem Alpaka hier haben wir uns allerdings getrost ferngehalten. Wir waren uns einig. "Die spucken, die Jungs, oder?"


20072010930.jpg











An die Esel haben wir uns dann doch eher herangetraut und dieses Wagnis auch unbeschadet überstanden.

20072010939.jpg


Auf dem Weg von Station zu Station hält der Tierpark natürlich auch immer etwas zum Lernen und Erfahren für die Entdecker unter den Besuchern bereit. Es steht außer Frage, dass unsere Naturwissenschaftlerin allen Dingen auf den Grund gehen musste. Da wurde gekurbelt, bis der Strudel auch den Boden erreichte.

20072010932.jpg

Was dieses Steinpendel nun wirklich zeigen sollte, ist nicht ganz klar geworden. Allerdings ließ Hannah verlauten: "Oh ja, das gefällt der Muddi."

20072010934.jpg

Nicht nur physikalisches galt es zu lernen. Auch das Leben der Honigbiene wurde uns erfahrbar gemacht.

 20072010933.jpg


Über diese kleinen Bienchen habe ich vor kurzem erst eine Reportage gesehen, aus der hervorging, wie wichtig die Honigbienen für uns sind. Merke: Ohne Bienen, kein Obst!
Weiter ging es vorbei an den gefährlichen Präriehunden.

20072010935.jpg

Ein einzelner mag ungefährlich anmuten, aber im Rudel sind sie brandgefährlich.

20072010938.jpg

Den Erdmännchen war es wahrscheinlich deutlich zu warm. Nur der eine obligatorische Fernmelder musste sichtbar Stellung halten.

20072010943.jpg

Auch die Waschbären übten sich in Faulheit und lümmelten an beschaulichen Plätzchen herum.

20072010944.jpg

Auf unserem Rundgang haben wir auch den einen freilebenden Sumpfbieber entdeckt, den uns ein Schild am Sumpfbieberheim schon vorgestellt hatte. Wie dort erbeten, überhäuften wir ihn mit Aufmerksamkeit und vielleicht kommt es im Bild nicht so heraus, aber er genoss das Spiel mit der Kamera.

20072010946.jpg












Auch die weniger exotischen Tiere finden im Greifswalder Tierpark ein Heim. Lilly guckt zwar nicht allzu glücklich, doch die Hoppelhasen sind es allemal.

20072010949.jpg












Frei wie ein Vogel waren die Pfauen samt Nachwuchs unterwegs.

20072010950.jpg












Dieser hier bewachte sogar zuverlässig das Gehege der zahmen Sumpfbieber.

20072010952.jpg












Unter Aufsicht eines Pflegers soll man die zahmen Sumpfbieberfreunde wohl auch streicheln dürfen. Leider war keine Aufseher in Sicht.

20072010954.jpg

Unter fröhlichem Gequieke erquickten sich unzählige Meerschweinchen an ihrem reichhaltigen Buffet. An dieser Stelle erinnere ich mich liebevoll und wehmütig an mein Meerschwein Zazu zurück.

20072010956.jpg












Durch einen reißenden Strom getrennt und doch in erfahrbarer Nähe konnten wir Wasserschweine im Gemeinschaftsgehege mit den Straußen entdecken.

20072010957.jpg

Unser Rundgang endete, wo er begonnen hatte, nämlich bei den Sumpfbiebern. Wir mussten erstaunt feststellen, dass die zwei Streithähne vom Anfang immer noch zankten. Jetzt taten sie das allerdings in der Bieberbehausung in einer der Schlafkojen. Kommen dort etwa die kleinen Babysumpfbieber her, die in ihrer zuckersüßen Anmut am Grünzeug nagten?

20072010958.jpg

Unser Tierparkbesuch war wirklich super und wir krönten ihn natürlich noch mit einem Abstecher ins Eiscafé am Fischmarkt.
Im Anschluss haben wir uns voneinander vorerst in die Semesterferien verabschiedet. Ich hoffe, ich sehe die drei Grazien auch im nächsten Semester wieder in einem meiner Sportkurse wieder. Was wäre ich denn ohne meine Stammkundschaft?

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
;