Retrospektive: twenty-five years

Nach langer Abwesenheit ist es nun langsam Zeit, die letzten Wochen gebührend aufzuarbeiten. Das Semester endete wie all jene zuvor auch. Es gab noch jene [hier abwertendes Adjektiv einsetzen] Powi-Klausur zu schreiben, zu der ich passenderweise ganz plötzlich über Nacht krank wurde. Also krank wurde ich schon zum Tag davor, aber irgendwie ließen sich diese Symptome nicht überreden, einen Tag lang für diese [hier selbiges Adjektiv von oben oder ein Synonym einsetzen] Klausur zu pausieren. Ich hab mir also die Seele aus dem Leib gehustet und damit wahrscheinlich den halben Saal angesteckt. Zum Glück hat Eva nichts abbekommen, obwohl sie ganz tapfer neben mir saß. Auf der Fahrt nach Hause mit dem Bus mussten wir sogar zwei Stationen früher aussteigen, weil mein Kreislauf sich schon hinlegen wollte, lange bevor wir das heimische Sofa erreichen sollten. Aber ein netter kleiner Winterspaziergang durch mein liebgewonnenes Schönwalde II ließ das Blut wieder in mein Gesicht zurückkehren. Zwei Tage später haben meine Eltern und Tim mich dann abgeholt, um mich und meine Tonnen von Sachen auch gebührend nach Hause zu begleiten. Wir haben noch einen Abstecher nach Usedom gemacht. Es war zwar unglaublich anstrengend für mich, aber dafür war so eine verschneite Ostsee auch wirklich was besonderes. Irgendwo hab ich noch Fotos davon. Die sollte ich bei Gelegenheit posten.
Den Rest des ersten Februarwochenendes musste ich dann mit viel Ruhe verbringen, um am Montag zu meinem ersten Praktikumstag auch fit zu sein. Mein Husten hat sich noch recht hartnäckig bis in die zweite Woche gehalten, aber meine Gesamtkondition war auf wundersame Weise schon an diesem ersten Montag wieder respektabel. Mein Praktikum verdient einen eigenen Post, deshalb lasse ich die vergangenen 4 Wochen an dieser Stelle großzügig aus und widme mich nur dem unvermeidlichen Ereignis meines 25. Geburtstages.
Der Tag begann ziemlich holprig, denn ich wusste mir partout nicht zu helfen bei der Vorbereitung einer Stunde im Grundkurs 12. Klasse Deutsch und das hat mich kaum schlafen lassen. Zumal ich am Abend zuvor ja auch noch ein Punktspiel in Berlin hatte und erst kurz vor halb zwölf wieder zu Hause war. Trotz langer Bahnfahrt und umfangreicher Lektüre war mir da immer noch nicht klargeworden, wie ich diese 45min mit den Zwölfern rumbekommen sollte. Dementsprechend angespannt war ich auch. Nicht witzig für Tim, der mich eigentlich mit seiner Ankunft schon am Donnerstagabend überraschen wollte. Allerdings war er seinerseits ziemlich überrascht, als ich gar nicht zu Hause war sondern in irgendeiner Halle in Kreuzberg. Aber dafür konnte er das Nervenbündel, das ich war, dann gegen elf am Bahnhof abholen. Das war wirklich kein guter Einstieg in mein neues Lebensjahr. Aber morgens in der Schule konnte ich noch eine Lösung finden und es wurde so langsam besser. Die Stunde habe ich dann auch überstanden und der Tag wurde endlich zu einem richtigen Geburtstag. Mit meinen Eltern habe ich dann erst am Samstag gefeiert, weil wir abends noch in der Halle beim Punktspiel meiner Mannschaft waren und danach wie üblich beim Italiener (La Locanda) an der Ecke. Die Ausbeute meines Ehrentages ist stattlich und sieht wie folgt aus.

Von meinen Eltern habe ich eine Nähmaschine bekommen, die ich mir schon vor Weihnachten mal gewünscht habe. Jetzt muss ich unbedingt auch einen guten Laden für Stoffe etc. auftun, damit es richtig losgehen kann mit meinem neuen Hobby. Zur Überbrückung der Anfangszeit habe ich sicherheitshalber auch noch einen Klamottengutschein bekommen. Sehr witzig....

Die Maschine läuft jedenfalls super. Wir haben sie gleich am Samstagabend ausprobiert und auf einer alten Buxe von Tim rumgenäht.
Ich bin schon durch endlos viele Blogs und Websites gesurft auf der Suche nach tollen Sachen, die man mit der eigenen Nähmaschine so fabrizieren kann. Da gibt es wirklich super Sachen und so einiges, das ich bald mal ausprobieren möchte. Es fehlen, wie gesagt, nur passende Stoffe und dem Projekt entsprechendes Equipment.
Meine nächste Recherche werde ich wohl dieser Problematik widmen und versuchen einen großen Laden in Berlin aufzutun. Man möchte meinen, dass es selbigen dort geben sollte.
Auf den ganzen Seiten und Blogs, die ja fast alle US-amerikanischer Herkunft
sind, ist ja immer die Rede von den tollen Shops, die es in den Staaten da so gibt. Es ist am Ende wohl nicht doch solch ein consumer's paradise, wie man immer auf die Nase gebunden bekommt?

Apropos, US-amerikanischer Markt. Von Tim habe ich meinen Wunsch nach den Staffeln 2 und 3 von Veronica Mars auf DVD erfüllt bekommen. Ich konnte sehen, dass es ihn ziemlich verblüfft hat, dass er mir damit eine so enorme Freude gemacht hat. Denn ich habe mich wirklich tierisch über die DVDs gefreut. Ich gucke diesen ganzen Kram einfach gerne und Veronica Mars eben besonders gern.
Die erste Staffel hatte ich mir letztes Jahr ja mal günstig bei Media Markt geschossen und an einem Wochenende, von dem ich, glaube ich, auch berichtet habe, die komplette Staffel mit Thomas und Eva geguckt. Ich freu mich jetzt schon darauf, mit den beiden auch die nächsten zwei Staffeln zu sehen. Mehr gibt es ja leider nicht, aber wir drücken weiter die Daumen, dass am Ende doch noch ein Wunder geschieht und ein Kinofilm alle Handlungsstränge beendet, die da so achtlos liegen gelassen wurden am Ende von Staffel 3. Bis dahin können wir uns aber vorerst an all den tollen Folgen erfreuen, die nun in meinen Besitz gelangt sind.
Ich muss mich schon ziemlich zusammenreißen, nicht jetzt schon so einige Folgen zu gucken. Aber das würde mir die Freude des Ansehens mit Eva und Thomas trüben, denn Veronica löst in dieser Serie ja so einige Kriminalfälle in Nancy Drew Manier und zur Zeit habe ich den Ausgang der meisten seit dem letzten Sehen vergessen und so soll es auch bleiben.
Dank des Netzes der Netze gibt es ja genug Stoff, um meine Sucht nach amerikanischen Drama Series zu befriedigen. Bei so einigen Formaten muss ich noch einiges Aufholen, um wieder auf dem aktuellen Stand zu sein. Mittlerweile kann man ja wirklich nicht mehr warten, bis die Serien endlich mal zu uns kommen oder aber man kann die schreckliche Synchronisation nicht ertragen. Daher schwimme ich weiter im semilegalen Strom meiner Serienleidenschaft.
Aber nicht nur gefilmte Geschichten habe ich zu meinem Geburtstag bekommen, sondern auch meine Lesefreude wird stetig gefüttert.

Von den Mitverantwortlichen für den Umfang meines Buchbestandes, meinem Onkel und meiner Tante, habe ich zur Vervollständigung meiner Serie Harry Potter Band 7 auf Deutsch bekommen. Bisher hatte ich den nämlich nur auf Englisch, weil ich es doch beim Erscheinungsdatum nicht abwarten konnte und unbedingt wissen musste, wie alles zu Ende geht.
Außerdem habe ich das neue Werk von Jasper Fforde bekommen Shades of Grey, von dem ich schon in meinem nachweihnachtlichen Post berichtet habe. Ich bin absolut gespannt auf diese neue Geschichte. Bisher habe ich Ffordes Bücher um die Literaturagentin Thursday Next absolut geliebt. Allerdings ist Ffordes Literatur sehr anspruchsvoll vor allem in Englisch und deshalb werde ich mir für dieses Buch genau den richtigen Zeitpunkt aufheben.

Auch Manja hat sich als Sponsor meiner Leseleidenschaft betätigt und mir Bill Brysons Shakespeare geschenkt. Darüber habe ich mich auch enorm gefreut, denn ich mag Bill Bryson und meine Shakespeareseminare genieße ich auch immens. Deshalb sollte dieses Buch die perfekte Kombination aus beidem sein. Ich bin gespannt, was ich durch Bryson alles neues über den alten William erfahren werde.
Neben diesem Buch habe ich von Manja auch noch etwas zur mehr oder minder körperlichen Betätigung bekommen nämlich Wii Fit Plus.
Ich hab schon ein paar der neuen Spiele ausprobiert und sie machen wirklich Spaß. Allerdings darf man sich mal wieder wirklich keine Gedanken darüber machen, wie man bei diesen Spielen eigentlich aussieht. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die mir ohnehin nicht gegebene grazile Art gerade beim Hüftrechnen oder Skateboarden zum Vorschein kommen wird. Aber, wie bereits erwähnt, es macht ebenso wie der Vorgänger unglaublich Spaß und ich freu mich schon darauf, die neuen Spiele bald in Gesellschaft zu spielen.
Über diese vielen schönen Geschenke hinaus wurde ich von meinen Omas noch mit monetären Spenden bedacht, mit denen ich mir den ein oder anderen Wunsch erfüllen soll.
Ich werde die Augen offen halten und bei Gelegenheit dieser Anordnung höchsten Ranges nachkommen.
Abgesehen von all den Unannehmlichkeiten (kein Kindergeld mehr, selbst krankenversichern), die dieser 25. Geburtstag so mit sich gebracht hat, war es doch ein schöner Geburtstag. Ich frage mich auf jeden Fall, wo die letzten Jahre geblieben sind. Vor allem während meines Praktikums war es ein seltsames Gefühl, in meiner Vergangenheit zu wandeln. Eigentlich ist es doch gar nicht so lange her und trotzdem hat sich so viel verändert. Ich würde nicht noch mal zurück wollen, so viel steht fest. Aber irgendwie hat sich wahrscheinlich auch noch nicht genug geändert. Es sollte langsam Zeit sein, das in Angriff zu nehmen.