03 Juli 2010

eine Tagesbilanz

Es war heute warm in Greifswald, wirklich ziemlich warm. Aber der stetige Kontakt zu den Regionen, die es noch schwerer trifft, lässt mich mit unseren Bedingungen hier zufrieden sein.
Die Fachbibliothek in der Germanistik war höchstens halb voll und an meinem Platz kam durch das offene Fenster das ein oder andere Lüftchen hinein. Ich habe mich durch etliche Bücher geblättert auf der Suche nach etwas, das ich nicht finden konnte. Es ist allerdings auch äußerst vermessen von mir anzunehmen, dass in der Fachbibliothek eines Instituts, dessen stärkste Kraft die angehenden Lehrer sind, aktuelle Schulbücher des gleichen Faches zu finden wären. Das hätte mein Leben deutlich vereinfacht. Aber stattdessen haben wir Lehrbücher, die mehr als eine Dekade vor meiner Geburt veröffentlicht wurden. Die Frage nach deren Nutzen lasse ich ungestellt.
In der Fb gibt es zum Glück auch genug sinnvolle Dinge zu kopieren. Wie endlos viele Seiten aus dem Semesterapparat von Dozenten. Wäre es nicht ein deutlich schnelleres (und für die Bücher schonenderes) Verfahren, eine Kopiervorlage anzufertigen und sie sicher in der Bibliothek an eben jener Stelle zu verwahren, an der jetzt das Buch steht? Dann würde man nur schnell den Stapel Blätter in den Kopierer legen und der würde ohne viel Aufwand (und Verbiegen besagten Buches) und schnell wieder Wind die Vorlage duplizieren. Aber das wäre zu einfach. Schließlich macht es mehr Spaß, wenn ohnehin gerade der Toner des zweiten Kopierers leer ist. Man steht einfach Schlange und tauscht sich nett darüber aus, dass es einfach ewig dauert, wenn man die hundert und mehr Seiten vor jedem Kopiervorgang einzeln umblättern muss. Im Großen und Ganzen hat das Studium durch diese ganze Kopiererei einen extragroßen Hauch von Dramatik erhalten, doch wie viel schlimmer wäre ein Studium ohne Kopierer? Mit Blaupapier? Das möchte ich mir nicht ausmalen, denn in Wahrheit liebe ich diese Kopierer und was sie einem für vier Cent auf's Blatt zaubern.
Vom Geräusch des Kopierers (ganz offensichtlich noch bis jetzt) benebelt, habe ich mich gegen drei Uhr aus der FB verabschiedet und noch einen kurzen Abstecher zu H&M gemacht. Versprochen hatte ich mir nichts und siehe da, ich erstand drei Oberteile und eine Handtasche für zweiundvierzig schmale Taler. Das stimmte mich zweifelsohne glücklich und ich schwang mich auf mein Rad, um den Heimweg anzutreten.
Die Shoppingtour hatte mich im Zeitplan deutlich zurückgeworfen und es war schon zehn vor vier. Es musste in die Pedale getreten werden, um nicht zu viel von der Partie Niederlande - Brasilien zu verpassen. Völlig fertig von der Hitze und der schnellen Fahrt kam ich zu Hause an. Brasilien führte schon eins zu null und ich musste mich erstmal setzen. Um mich schnell abzukühlen habe ich meine Füße in eiskaltes Wasser gehalten und mir ein Kühlpack auf die Handgelenke gelegt und es ging wirklich ruckzuck. Ich war deutlich schneller akklimatisiert, als ich gedacht hätte. Wenn es morgen erneut so heiß wird, mach ich das wieder.
Zu meiner hellen Begeisterung hat Thomas Capri Eis gekauft. Das habe ich ewig nicht gegessen und gleich eins genossen. Das war wirklich toll.
Alles in allem ein recht vernünftiger Tag heute. Die Niederländer haben Brasilien nach Hause geschickt, ich habe Schnäppchen bei Hansi&Mausi erstanden und für die Uni habe ich auch was getan. Ich würde sagen, ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Das wird auch langsam Zeit, denn die Uhr zeigt schon nach zwei und das Morgengrauen wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

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