08 Mai 2013

Acht Neuntel

Das Ziel rückt immer näher. Jetzt habe ich schon eins meiner beiden Fächer komplett abgeschlossen.
Gestern habe ich die Fachprüfung in der Germanistik abgelegt. Ich war vorher schon ziemlich nervös, weil die schriftliche Prüfung im Februar wirklich nicht besonders gut gelaufen ist. Das war damals Neuere Deutsche Literatur. Für die mündliche Prüfung blieben also noch die Fachbereiche Ältere Deutsche Literatur und Sprachwissenschaft übrig. Vor letzterem hatte ich gar keine Angst, weil es mit Abstand mein Lieblingsfach im Studium war. Außerdem habe ich ja auch meine Examensarbeit in diesem Fachbereich geschrieben und das allein hat ja schon gereicht, um ihn auf ewig zu lieben. Ältere Literatur hingegen stand von Beginn an ganz weit unten auf der Liste meiner Präferenzen. Zu diesem Fach habe ich einfach nie einen Zugang gefunden. Die Grundkursklausuren haben schon besonders wenig Spaß gemacht und ich habe es ewig hinausgezögert, den Hauptseminarschein für diesen Bereich zu machen. Ich wusste dementsprechend nicht, was mich in dieser Prüfung erwarten würde. Da man wählen darf, mit welchem Bereich man beginnt, habe ich natürlich zu erst die beiden Sprachwissenschaftsthemen genommen. Die liefen auch ganz ok. Die Fragestellungen waren unorthodoxer als ich dachte und meine Prüferin hielt sich nicht ganz so strikt an meine Thesen, was mich ein bisschen ins Schwimmen brachte, obwohl ich mich eigentlich sehr sicher in beiden Themen gefühlt habe. Während der Prüfung bekam ich auch den Eindruck, dass manchmal wirklich auf ein spezielles Wort gewartet wurde, bevor der nächste Aspekt geprüft werden konnte. Als es dann zum zweiten Prüfungsteil ging, wollte ich nur die 30min überstehen. Das ging dann erstaunlich besser als gedacht. Die Prüferin erzählte selbst viel, wobei ich von 90% dieser Dinge noch nie zuvor gehört hatte, aber das sollte mich absolut nicht stören. Die ein oder andere Frage konnte ich zwar nicht beantworten, wenn es um generelles Wissen der Zeit ging, aber das hatte ich auch erwartet. Am Ende war ich natürlich froh, als es vorbei war und ich während der Notenbesprechung rausgeschickt wurde. Nach ein paar Minuten wurde ich wieder reingeholt und war dann wirklich positiv überrascht. Schriftlich habe ich eine 2,2 bekommen und mündlich gab es eine 1,5. Insgesamt schließ ich deshalb Germanistik mit 1,7 ab und damit bin ich wirklich zufrieden.
Der Rest dieses Prüfungstages war wie auch bei den letzten beiden mündlichen Prüfungen davon bestimmt, dass die Spannung abfiel und ich einfach nur erschöpft war. Aber seit heute morgen freue ich mich richtig darüber, dass die Hälfte geschafft ist. Dabei fällt mir natürlich auf, wie lange das letzte Mal her ist, seit ich mich so über etwas gefreut habe. Ich glaube, das war damals die Benotung meiner Staatsexamensarbeit. Aber nun ist es wirklich nicht mehr lange hin, bis auch die letzte Prüfung ansteht und alles endlich vorbei sein kann. Ich werde jetzt einige Tage etwas Pause machen, mich erholen und dann wird die letzte Hürde genommen. Die ist natürlich nicht zu unterschätzen. Im Vorfeld werden meine study buddies und ich wohl viel durchsprechen müssen, damit uns in der Prüfung auf Englisch dann nicht die entscheidenden Worte fehlen. Aber bevor ich mir darüber Sorgen mache, beschäftige ich  mich jetzt erstmal mit schönen Dingen, denn heute bin ich wirklich, wirklich glücklich.

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