07 Dezember 2009

Boarding School und einkaufen an einem vorweihnachtlichen Samstag

PrepIch habe gestern ein Buch zu Ende gelesen, das ich wirklich total klasse fand. Prep von Curtis Sittenfeld erzählt die Geschichte von Lee Fioras High School Zeit in einer amerikanischen Boarding School. Lee ist eher eine Anti-Heldin und ich kann nicht genau beschreiben, wie dieser Effekt entstanden ist, aber die Geschichte war fesselnd, obwohl es "nur" um die alltäglichen Ereignisse in der Schulzeit eines Teenagers geht.
Ich kann das Buch jedenfalls nur empfehlen!
Am Samstag sind Tim und ich todesmutig nach Berlin ins Zentrum des vorweihnachtlichen Wahnsinns gefahren. Im Herzen der Konsumwütigkeit, dem Alexa, haben wir uns durch die knurrige Masse geschlagen und versucht, Taler gegen Güter zu tauschen. Für Tim konnten wir auch wie geplant Kleidung erstehen und auch das ein oder andere Nikolauspräsent für meine Eltern. Verwunderlich allerdings war, wie überrascht diese ganzen Leute von ihrer gegenseitigen Präsenz waren. Eine Frau hat am Alex auf dem Bahnsteig doch tatsächlich die Bahn beschimpft, weil sie sich erdreistet hat, voll zu sein und - die absolute Höhe- einfach loszufahren, obwohl sie doch auf sie zugegangen war, um sie zu besteigen. Ich selbst war natürlich auch enorm betroffen und hätte der Frau gern mit wärmenden Worten zur Seite gestanden, doch der Konsum rief und einschlägige journalistische Beiträge machen uns ja regelmäßig zu dieser Zeit des Jahres klar, dass wir diesem Ruf jämmerlich erliegen.
Die Stimmung im Konsumtempel war angespannt, was sich mir nicht ganz erschloss. Schließlich brauchte es keine CSI Crew um herauszufinden, dass Weihnachten vor der Tür steht und die ein oder andere verirrte Seele für selbiges Großereignis auch ein kleines Präsent für die Lieben erbeuten möchte. Tim und ich waren entspannt unterwegs, während andere ziemlich bis sehr grimmig dreinblickten. Ein sonderlich großer Spaß ist es mit solchen Stimmungsbomben natürlich nicht, aber wir hatten ja uns. Nach wenigen Stunden schon waren wir dafür aber echt knülle und aus dem geplanten Weihnachtsmarktbesuch wurde nichts mehr. Es ging ab nach Hause und dort durften wir einige Stunden verfrüht (in Asien allerdings war ja schon Nikolaus!) unsere Stiefelfüllung entgegen nehmen. Es gab schicke Socken, hochwertige Süßigkeiten und Jamie Olivers Kochschule. Ich freu mich schon darauf, was aus dem Buch zu kochen, nachdem das Huhn nach Jamie Olivers Rezept zu Tims Geburtstag so gut gelungen ist.
Als ich am Sonntag wieder in die WG kam, hat dort auch meine neue Gitarre Augustine auf mich gewartet. Den Namen hat sie sich quasi selbst gegeben. Ein Zettel hing an ihr, auf dem unter anderem Augustine stand. Natürlich musste ich die Gitarre erstmal suchen, denn am offensichtlichen Platz im Karton war sie natürlich nicht. Aber Mitbewohner T hat mich nicht all zu lange suchen lassen. Nach langem Stimmen konnte ich auch anfangen, zum ersten Mal auf meiner eigenen Gitarre zu üben und meine Fingerkuppen an der linken Hand leiden auch ganz schön. Da ist meine Haut noch viel zu zart und es wird sicher noch eine ganze Weile wehtun, bis ich locker flockig den ein oder anderen Gassenhauer schrammeln kann. Mitbewohner T kann natürlich schon viel besser spielen als ich. Er hat ja schon eine Weile Vorsprung und kann schon viel mehr Akkorde und Anschlagtechniken usw. Aber Ode an die Freude läuft jetzt schon flüssig und deutlich erkennbar. Daran klammere ich mich erstmal :o)

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