03 Mai 2012

Bildung, Brunch und leckere Cocktails

Mein vergangenes Wochenende habe ich dank des 1.Mais am Dienstag großzügig verlängern können. Da Jessi sich aus Hamburg angekündigt hat und ich mich auch schon mit Stefan und Kevin verabredet hatte, wusste ich schon, dass mir ein ereignisreiches Wochenende bevorstehen würde. Dank meines flexiblen Seminarplans konnte ich schon am Donnerstag nach Hause fahren. Ich hatte allerdings nicht mit der Abenteuerlichkeit dieser Fahrt gerechnet. Die Entschärfung einer Fliegerbombe an der Strecke zwang die Bahn in den allseits geliebten Schienenersatzverkehr. In Prenzlau hieß es also für alle raus aus der Bahn und rein in den Bus. Gut, so leicht und schnell war es dann nicht. Vorerst standen nur zwei Busse bereit, in die natürlich nie und nimmer der ganze Zug passen würde. Es war aber wiederum klar, dass noch mehr Busse kommen würden, schließlich pendelten diese ja zwischen Prenzlau und Angermünde hin und her, um die Leute zu transportieren. So offensichtlich war das aber für viele andere Passagiere nicht und es brachen vor allem unter den betagteren Reisenden auch gerne mal Panik und Ärger aus. Meine Favoritin war eine schwäbelnde Urlauberin mittleren Alters, die so tat, als führen nie wieder Züge oder Busse nach Berlin und von dort aus weiter in ihre Heimatgefilde. Die arme Zugbegleiterin telefonierte sich die Wangen feuerrot und mühte sich nach Kräften, die Contenance zu bewahren. Wie mein Papa immer so schön sagt: Bei mir wäre da längst ein Schuss gefallen!
Nach kurzer Wartezeit kamen dann auch weitere Busse und nachdem zunächst ein falscher bestiegen und sogleich wieder verlassen werden musste, konnte sich die Restmeute nun auch auf den Weg machen, den beiden früheren Bussen zu folgen. Auf der gesamten Strecke war man vom munteren Geplauder der Mitreisenden umgeben, die wortgewaltig darlegten, wie sie eine solche Situation händeln würden. Sie wären deutlich qualifizierter, das versteht sich ja von selbst. Ich verfluchte für einen Moment, die Sicherheitssperre im Lautstärkepegel meiner Musik nicht umgangen zu haben, denn diese Erzählungen konnte ich einfach nicht mitanhören. Manche Menschen überschätzen ihre Kompetenzen aber auch hemmungslos, um gleichzeitig die Arbeitsbedingungen anderer hochgradig zu unterschätzen. In Angermünde musste glücklicherweise nicht allzu lange auf den nächsten Regio gewartet werden und von dort aus war es ohnehin nicht mehr weit bis nach Berlin. Auf der Höhe von Bernau erreichte dann die Zugbegleiterin das Abteil, in dem ich saß. Da es in Greifswald Süd keinen Automaten gibt, hatte ich noch keine Fahrkarte und ich haderte mit mir, weil ich nicht zwischendurch mit dem Handy eine Fahrkarte ab Angermünde gebucht hatte. Das wäre so viel günstiger gewesen. Aber ich sagte ehrlich "Einmal Greifswald Süd - Strausberg, bitte" und meine Ehrlichkeit wurde sogleich belohnt. Das Gerät hing sich mehrmals auf und ehe ich mich versah, waren wir kurz vor Gesundbrunnen und ich konnte aussteigen. So kam ich also zum Preis eines ABC-Fahrscheins von Greifswald nach Strausberg. Das war die Busfahrt doch allemal wert!
Am Freitag waren das Herzblatt und ich zum Grillen bei meinen Eltern. Das war der erste Tag, den wir bis in den späten Abend komplett auf der Terrasse verbringen konnten. Es gab Mitbringsel vom Wochenendtrip meiner Eltern nach England vor 14 Tagen abzustauben und Papa schmiss den Grill an. Da wir mit den Rädern da waren, konnten wir alle etwas trinken. Das sind zweifellos die Komponenten für einen gelungenen Grillabend. Am Samstag begann dann das Wochenende mit Jessi und zuerst ging es mit ihr und Benny ins Deutsche Historische Museum zur Ausstellung über Friedrich den Großen. Dort haben wir ein bisschen was gelernt und hatten noch viel mehr Spaß. Für den Geschmack anderer kulturell Interessierter offenbar ein wenig zu sehr, wie uns Benny erst hinterher behutsam wissen ließ.


Nachmittags haben wir nochmal fix in der Halle vorbeigeschaut, um Piet beim Pokalfinalturnier des BTTV spielen zu sehen. Dort hielt es uns allerdings nicht allzu lange, da es nicht nur draußen, sondern besonders auch in der Halle unheimlich warm war. Wir spazierten also zu Conny und Stephan und ließen es uns dort bei Cuba Libre, Tiramisu und Bundesliga live gutgehen. Nachdem später auch das Herzblatt zu uns stieß, ging es abends ins La Paz in Friedrichshain zu Abendessen und Cocktails mit noch ein paar Freunden. Am Sonntag waren wir dann brunchen im Euphoria (sehr empfehlenswert!) und haben uns dort von 10 bis 15 Uhr in der Sonne sitzend den Bauch voll geschlagen. Nachdem Jessi nach einem viel zu kurzen Wochenende dann wieder zurück nach Hamburg fahren musste, hab ich mich mit meinen Schulfreunden Stefan und Kevin getroffen und wir waren auf ein paar Cocktails in der Tempo Box. Mein Favorit war der Singapore Sling, der so angenehm nach Apotheke schmeckte, wie ich es gern habe.


Wir sehen uns leider viel zu selten, haben aber die Zeit intensiv genutzt, um uns gegenseitig auf den aktuellsten Stand zu bringen. (Stefan, wenn du bald in Down Under studierst, musst du ein Reiseblog schreiben, das ist dir doch sicher klar, oder?!)
Am Montag musste ich erstmal ausschlafen und mich vom Wochenende erholen, während das Herzblatt schon um 8 in der Uni sein musste. Wir haben den Rest des Tages auch nur noch gefaulenzt und alles andere gemacht als in den Mai zu tanzen. Am Dienstag musste ich dann wieder nach Greifswald fahren, um auch am Mittwoch pünktlich meine Sportkurse geben zu können. Hier ist es deutlich kühler als in meiner wunderschönen Heimatstadt und schon im Zug musste ich meine Jacke aus dem Koffer zerren. Dabei hatte ich mir in Berlin noch zur Abkühlung einen leckeren Iced Tea gegönnt, um nicht völlig zu zerfließen. 


Der wirklich warme Frühling ist hier in Greifswald noch nicht angekommen und meinetwegen kann es auch noch einige Zeit dauern, bis wir wieder in stickigen Seminarräumen nach Luft japsen und meine Sportkursteilnehmer die Erwärmung verweigern, weil ihnen doch schon soooooooo warm sei. 

2 Kommentare:

funkiwi hat gesagt…

gefällt mir :). und ja - natürlich schreib ich dann auch nen blog o.O (auch wenn den dann niemand liest)

Unknown hat gesagt…

Das wird wie hier! Du liest mein Blog und ich deins!

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