17 Januar 2010

Men think women want diamonds...

Wieder neigt sich ein Sonntag seinem Ende entgegen. Das Fernsehprogramm heute Abend war mäßig, deshalb passte es ganz gut, dass ich ein langes Gespräch via Skype mit meiner Zuckererbse Nadja geführt habe. Meine Erkenntnis aus diesem Gespräch ist verhältnismäßig klar. Alleine hat man es nicht leicht und zusammen meist noch viel weniger. Aber immer wieder bestätigt sich meine Ansicht, dass das Zusammensein mit einem anderen Menschen durchaus harte Arbeit ist. Von Zeit zu Zeit gibt es Variablen, die diese Gleichung enorm verkomplizieren können. Aber im Grunde gibt es doch keine Schwierigkeit, der wir uns nicht wenigstens versuchsweise stellen.
Bei der Überwindung von Distanz bedienen wir uns mittlerweile äußerst gern all der Instrumente, die uns das moderne Leben und vor allem Web 2.0 als Werkzeug in die Hand gegeben haben. Aber ist das verwerflich oder in irgendeiner Weise zum eigenen Nachteil auslegbar? Ich denke nicht. Wir haben uns die Frage gestellt, warum wir all diese Plattformen wie Facebook/Studivz, Twitter und unsere Blogs nutzen. Meine Antwort: Weil wir es können. Weil wir es mögen. Und weil es praktisch ist für unseren Lebensstil. Wer weit weg ist von denen, die er auf dem Laufenden halten möchte, der bedient sich eben jener Möglichkeiten. Weil er kann und weil er es mag. Ist das Betreiben all dieser Identitäten im Netz (wenn man das mal so nennen möchte) nicht auch ein Hobby an sich? Das Bloggen zum Beispiel ist doch vorrangig ein Schreibprozess. Wer bloggt, der schreibt gern. Aber was gibt es heutzutage noch viel zu schreiben? Briefe sind wirklich schön, aber doch selten geworden. Nicht jeder, der gern schreibt, arbeitet auch bei einer Zeitung. Aber einen Blog kann man schreiben und die Motive sind dabei zweitrangig. Ob ausschließlich der ars scribendi wegen oder wegen etwaiger Gründe. Es steht niemandem zu, das Existenzrecht dieser Produkte anzuzweifeln. Am Ende ist es doch alles Kunst, wenn man so will und das Gute an Kunst ist: Kunst darf alles.
In meiner derzeitigen Abendlektüre bin ich auf einen sehr klugen Satz gestoßen. Die Protagonistin Olivia schreibt in einem ihrer Briefe, aus dem dieser Roman ausschließlich besteht, so treffend: Men think women want diamonds, but what they really want is someone to talk to. Absolut. Das ist eine dieser ultimativen Weisheiten, die leider in keinen Werbespot passt, der diesen Fakt dann der gesamten Gesellschaft zuspielen könnte. Am Ende des Tages geht es doch wirklich nur darum. Jetzt mag ich dieses Buch noch mehr. Es ist ohnehin ein Vergnügen es zu lesen. Ich mag die Technik, eine Geschichte nur über die Briefe, Emails und Faxe der Protagonisten (in diesem Fall sogar nur der einen Protagonistin Olivia) zu erzählen. Es ist geschickt und durchaus eine Herausforderung beim Entfalten der Handlungsstränge immer innerhalb der doch eher eingeschränkten Textsorte des Briefes zu bleiben.
Mein Wochenende war erholsam und schön. Mitbewohner T und ich hatten wieder einen schönen Abend mit meiner Freundin Eva. Wir haben lecker gegessen, vor allem weil mein Herzblatt von Mitbewohner wieder einen äußerst leckeren Kuchen gebacken hat.Wir haben uns Inglourious Basterds ausgeliehen und im Großen und Ganzen mochten wir den Film auch. Ein typischer Tarantino, ohne Zweifel. An manchen Stellen etwas langatmig. Die Handlung hat sich manchmal nur zögerlich entfaltet. Aber abgesehen davon definitiv sehenswert, keine Frage.Soweit ich weiß, findet auch gerade in diesem Moment die Golden Globe Verleihung statt. Ich bin gespannt, ob sich Christoph Waltz durchsetzen kann. Bemerkenswert war seine Darstellung schließlich ohne Frage.
Nach den Basterds haben wir noch das Ende von Schlag den Raab gesehen. Der Kandidat strotzte nicht gerade vor Charisma. Unter den 5 zur Auswahl stehenden zählte er auch nicht zu unseren Favoriten. Im Anschluss kam ein schlechter Thriller auf Pro7 namens Tamara. Schon die Inhaltsangabe des Videotexts versprach bedenkliche Fernsehunterhaltung. Wir haben uns den Spaß angesehen bis die arme, unscheinbare Tamara von Mitschülern gepeinigt ihr Ende an einer Tischkante findet und zum Entsetzen der dabei Anwesenden als verführerischer Vamp ihrem frischen Grab im Wald entsteigt. Großes Kino kann ich da nur zynisch sagen. Im Anschluss an dieses Highlight haben wir uns noch die vierte Folge der Vampire Diaries angesehen. Eva mag diese neue Serie genauso wie ich. Wir freuen uns also schon darauf, wenn ab 21.Januar die nächsten Folgen der 1.Staffel kommen. Bis dahin wird Eva ganz sicher auch die ersten zehn Folgen geschafft haben. Es geht doch nichts über amerikanische Serien, aber wir gucken das natürlich alles nur aus rein professionellen Gründen. Es ist schlichtweg so gut für unser Hörverständnis. :o)
Deshalb werde ich mich jetzt auf diesem Gebiet auch weiterbilden und mir vor dem Einschlafen noch eine Folge Roswell gönnen.

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